Pagsanjan Falls – Shooting the Rapids & Boodle Fight (Tag 5: Philippinen Tripreport)

Die Pagsanjan Falls mit einem Floss

Zuletzt aktualisiert am 10. Mai 2023

Pagsanjan Falls – Shooting the Rapids: Die Pagsanjan Falls sind ein beliebtes Ausflugsziel in der Region rund um den riesigen Binnensee Laguna de Bay, da auch von Manila aus angeboten werden. Da der Wasserfall nur über den Pagsanjan-River zu erreichen ist, geht der Ausflug dorthin mit einer rasanten, ca. 1-stündigen Bootsfahrt durch atemberaubende Natur einher. Wir mieteten uns einen Van in Cardona, packten meine Family ein und fuhren hin. Unterwegs machten wir tolle Stops am Caliraya Lake und gönnten uns traditionelles philippinisches Essen vom Bananenblatt beim sogenannten Boodles Fight im Isdaan Floating Restaurant. Viel Spaß mit dem 5. Tag meines Philippinen Tripreports.



Tour-organisatorische Dinge und Hinfahrt im Van

Für diesen Tag organisierte uns Jimrex seinen Onkel als Fahrer inklusive dessen Minivan. Normalerweise fährt sein Onkel damit täglich die Route Manila-Cardona beruflich. 3.000 Peso (ca. 50€)zahlten wir ihm, um seinen Verdienstausfall auszugleichen, was völlig ok war. Leider sagt er kurzfristig ab. Er hat aber netterweise gleich für Ersatz gesorgt – sein Arbeitskollege Diego. So ging es also im Van mit der Familie zu den Pagsanjan-Falls, die ich schon immer mal sehen wollte. Meine Eltern machten die Pagsanjan-Bootstour damals in den 1980er-Jahrenzusammen mit meinen Onkels Kaka und Rene. Auf den damaligen Super-8-Filmaufnahmen war ich immer sehr angetan davon, wie die Boote im rasanten Tempo an den Felsen im Fluß vorbei manövrierten – daher war ich richtig hyped.



Über die philippinische Selfie-Kultur

Obwohl die Entfernung von Cardona dorthin nur 80 km betrug, berechnet Google-Maps für die Strecke 2 Stunden und 40 Minuten. Vermutlich ist das den Straßenverhältnissen und den Serpentinen in der hügeligen Landschaft geschuldet. Jimrex hat uns netterweise ein ganzes Tourpaket gebastelt inklusive Restaurant besuchen und netten Sightseeing-Spots. Bedauerlicherweise konnte auch er nicht dabei sein, aber dafür sprang sein Schwester Emmie für ihn als Fremdenführer ein.

Witzig fand ich, dass auf seinem Tourplan hinter manchen Spots in Klammern das Wort „Selfie“ vermerkt hat. Das spiegelt auch die philippinische Fotokultur wieder. Was bei uns ein Fotospot oder Fotostop ist, ist bei denen ein Selfie Spot. Man macht einfach keine Fotos, wo niemand drauf zu sehen ist. Das kenne ich so auch von meiner Mutter. Urlaubsfotos sind Beweisfotos. Wenn du nicht mit drauf bist, warst du nicht da.



Bad Vibes beim Boodle Fight

Nach knapp 2 ½ Stunden Fahrt sind wir im Ort Pagsanjan angekommen. Ich freute mich über das gute Wetter, denn ich habe gelesen, dass in der Gegend meist Nachmittags der Himmel zuzieht. Allerdings hatte Emmie für uns beschlossen, erst zur Frühstücks-Location zu fahren. Nach ’ner weiteren halben Stunde Fahrt wurde ich aber etwas ungeduldig. Ich hatte ja im Vorfeld Boote reserviert und hatte die Sorge, dass sie irgendwie verfallen könnten, wenn wir nicht pünktlich da sind.

Nach 40 Minuten sind wir an einem Restaurant namens (Isdaan Floating Restaurant) angekommen. Ich ahnte die Location bereits aus dem Internet. Das Restaurant selber ist wie ein kleiner Erlebnispark hergerichtet. Eigentlich ganz nett bis auf die witzigen Figuren, aber irgendwie auch doof 🙂 Statt Frühstück war aber nun ein fettes Mittagessen angemacht. Hier gibt es nämlich das legendäre Boodle Fight Menü. Philippinisches Food vom Feinsten, serviert auf Bananenblättern. Gegessen wird, so wie es sich gehört, mit der Hand!


Für mich war nicht die richtige Zeit für die Fressorgie, da ich Hummeln im Arsch wegen der Bootsfahrt und der Reservierung hatte. Nach der Bootstour wäre es perfekt gewesen – man hätte sich beim Essen schön Zeit lassen können und wäre vermutlich auch noch richtig hungrig gewesen. Naja, irgendwie verspannte ich mich dabei und die Maus war schon richtig sauer auf mich. Sie meinte, ich soll mich chillen und sie beschloss dann auch, dass wir es jetzt so machen, wie Emmie es vorgesehen hatte. Die Truppe hat auch schon mitgekriegt, dass mir 1 Laus über die Leber gelaufen ist und Emmie fragte sich wohl, was sie falsch gemacht hat.

Nachdem die Stimmung gut im Keller war, buchten wir aber natürlich den Boodle Fight für 800 Peso (14 Euro) pro Person, was für philippinische Verhältnisse schon recht viel ist. Auf dem schönen Erinnerungsfoto sind die Bad Vibes noch spürbar. Sorry Auntie Emmie! Das Essen war aber richtig köstlich und ich fühlte mich wie 1 Idiot, da wir das ausgefallene Essen nicht in vollen Zügen genießen konnten.

„Boodle Fight hat seinen Ursprung im philippinischen Militär. Bevor es losgeht spricht ein ranghoher Offizier das Kommando: ‚Ready on the left, ready on the right, commence boodle fight‘ „

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Pagsanjan Falls – Shooting the Rapids

Nun ging es aber endlich zu den Pagsanjan Falls bzw. zum Bootsableger! Wir hatten über die Internetseite Tripinas, wie bereits erwähnt, zwei Boote für insgesamt 6 Leute bestellt. Pro Boot können drei Leute mitfahren. Nachdem ich mich bei Auntie Emmie für mein Verhalten entschuldigt habe, überredeten wir sie, mit uns mitzufahren und unseren Fahrer Diego gleich mit. Emmie zögerte erst, Diego jedoch war sofort hyped. Pro Fahrgast bezahlten wir 1399 Peso (ca. 24€). Jeder bekam einen Helm und eine Schwimmweste ausgehändigt. Das hat es damals bei meinen Eltern in den 80ern noch nicht gegeben. Die Sicherheitsstandards entwickeln sich auch in den Philippinen weiter.

Übrigens hat es beim Bootsableger Schränke, wo man seine Sachen wegschließen kann. Ansonsten hat es in jedem Boot eine kleine Plastiktonne, wo man seine Mitbringsel für die Tour wasserdicht verstauen kann.

„Man kann die Tour als Package inkl. Transfer von Manila* aus buchen oder ohne Transfer direkt auf tripinas.com.ph

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Bootsfahrt gegen den Strom

Der Hinweg führte stromaufwärts den Pagsanjan River entlang. Anfangs wurden wir noch von einem Motorboot gezogen. Philippinos die gerade ihre Wäsche im Fluss wuschen und Kinder die am Ufer spielten, winkten uns freundlich zu. Nach einigen 100 Metern fuhren wir dann durch eine Schluchtenlandschaft, wo der Vordermann des öfteren vom Boot hüpfen musste, um uns an den felsigen Abschnitten hinauf zu ziehen. Richtige Knochenarbeit, der Typ war vong Muskulatur auch eine übelste Maschine.
Auf den Weg zum Wasserfall kamen uns zig Boote entgegen, die gemütlich flussabwärts trieben. Gefühlt handelte es sich zu 90 % um chinesische Touristen.
Die Natur hier war inmitten dieser Schluchtenlandschaft inklusive mehrer kleiner Wasserfällen sehr beeindruckend. Die Geräuschkulisse inmitten der Schluchten war trotz des Flusses erstaunlich leise.

„Nehmt für die Bootstour unbedingt ne Badehose oder -shorts mit! Der Hintern wird nämlich sehr nass!“

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About „Big extra tip“

Gedämpft wurde unsere gute Stimmung, als hintere Bootsführer während einer kurzen Paus uns mit ernster Miene und tiefer Stimme mitteilte, dass er von uns „Big Extra Tip“ erwarte. Der Vordermann sei erst seit 2 Wochen dort und es ist sei noch zu anstrengend für ihn. So eine dreiste Trinkgeldvorderung habe ich auf den Philippinen noch nicht erlebt. Bei der Recherche über die Tour las ich bereits von den dreisten Trinkgeldforderungen (1000 Peso erwarten sie). Ich las aber auch, dass die Veranstalter davon wüssten und dieses Verhalten unterbindet wird. Aber nix da. Der Normalfall auf den Philippinen ist eigentlich, dass nette gutgelaunten philippinischen Tourguides jede Tour aufwerten und man ihnen gerne von Herzen gutes Trinkgeld gibt. Hier ist nun das Gegenteil der Fall. Der Typ war voll unsympathisch und seine Forderung wirkte fast schon wie eine Drohung. Ich versuchte trotzdem den Trip zu genießen.

Plant wohl oder über eine große Trinkgeldforderung (500-1000 Php) ein.“

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Touri-Bespaßung am Pagsanjan-Wasserfall

Nach ca. 45 Minuten erreichten wir den Wasserfall, welcher sich in ein natürliches Becken ergießt. Die Philippinen haben natürlich noch viel schönere Wasserfälle auf Lager, aber das wussten wir schon vorher. Hier ist ganz klar der Weg das Ziel. Die Bootsfahrt an sich würde schon reichen für nen tollen Ausflug. Was ich aber nicht wusste, war, dass man sich auf einem Floß per Seil durch den Wasserfall in die dahinterliegende Höhle ziehen lassen. Warum das Ganze? Kp, ich musste es aber ausprobieren, schließlich haben wir dafür bezahlt 🙂
Die Maus und Onkel Kaka waren auch mit dabei und so stiegen wir zu den ganzen Chinesen mit aufs Floß. Die Wassermassen waren schon heftig und es schien, dass die chinesischen Touris den Spass ihres Lebens hatten. So geht also asiatischer Spaßtourismus. Ich fand es in dem Moment zwar ganz witzig, aber im Grunde ist diese Attraktion sowas von sinnfrei.



Rasante Rückfahrt stromabwärts

Die Bootsfahrt zurück ging nun sehr schnell, da wir nun stromabwärts glitten. Es machte richtig Spasss, gemütlich an den Felsformationen vorbei zu pesen. Als wir ankamen gab ich den Bootsführern dann doch noch etwas Trinkgeld, aber fernab ihrer überzogenen Big Extra Tipp Vorstellung. Sie sahen auch nicht sehr glücklich darüber aus, aber das war mir sowas von egal. Ich sagte ihnen, dass sie durch ihr unfreundliche Art Trinkgeld zu fordern, eigentlich gar kein Trinkgeld verdient hätte. Ich gebe sonst wirklich gerne Tip, wenn es „from the heart“ ist. Diese Unart versaut uns leider eine wenig dieses sonst hammermäßige Naturerlebnis.
Ich würde euch deswegen jedoch nicht davon abraten, diese Tour zu machen. Plant es einfach ein und genießt es. Und vielleicht ist es bei euch auch überhaupt nicht so.

  • Hier ist übrigens ein kleiner Zusammenschnitt über unsere Pagsanjan Falls Tour zu sehen. Ab Minute 9:42 Mint



Next Stop: Caliraya Lake

Auf dem Rückweg fuhren wir noch am Caliraya-Lake vorbei, einem Stausee in 365 Metern über null. Dort war der Besuch im Japanese Garden angedacht, der aber leider schon geschlossen hatte. Wir stiegen aus und machten ein paar schöne Fotos am See – aber keine Selfies!  🙂 Es war schon schön dort und soll ein gefragtes Naherholungsgebiet für die Einheimischen aus Manila sein. Auf der anderen Seite des Sees sahen wir auch eine Art Wasserpark und Campingplätze. Was ich an dem See aber am abgefahrensten fand, war, dass die Vegetation überhaupt nicht philippinisch wirkte. Keine Palmen weit und breit. Es könnte auch irgendwo in Mitteleuropa sein.



Abendessen in Tanay

In Tanay legten wir noch ein Essensstop im Restaurant Rambulls ein. Dort erwartete uns solide Philippinsche Küche, weshalb die Philippinos auch gerne hingehen. Ich gönnte mir BBQ-Spieße und knuspriges Bauchfleisch, dazu ein köstliches Royal Getränk (das philippinische Pendant zu Fanta). Ok, das Getränk zwar einen Tick zu süß, aber es hat irgendwie das besondere Etwas. 
Falls ihr in Tanay oder Umgebung seid, schaut ihr ruhig mal vorbei. Ich fand es dort dort echt gut.


Um kurz nach acht sind wir zu Hause angekommen, todmüde, aber happy. Es war mal wieder ein sehr erlebnisreicher Tag mit meiner verrückten Familie und leider auch schon die letzte Nacht in Cardona. Morgen mittag geht es für uns zurück nach Manila, um von dort den Nachtbus in den philippinischen Norden nach Banaue zu nehmen.

Tag 5 auf der Landkarte

Fortsetzung folgt

Ich hoffe, der 5. Beitrag Pagsanjan Falls – Shooting the Rapids“ meines Tripreport Philippinen hat euch gefallen. Der nächste Beitrag führt uns von Cardona nach Manila und von dort aus per Nachtbus nach Banaue in den Norden in die Philippinische Bergwelt. Dort blieben wir 3 Nächte und erkundeten die Reisterrassen von Banaue, Hapao und Batad, außerdem ließen wir uns von der weltberühmten Tattoo-Künstlerin Apo Whang-Od in Buscalan tätowieren.
Wir sehen uns im nächsten Beitrag, euer Bendja.

Zu Tag Nr. 6: Mit dem Nachtbus von Manila nach Banaue



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