Bella Italia! 14 Tage Roadtrip in die Toskana feat. Cinque Terre

Zuletzt aktualisiert am 26. Januar 2024

Toskana Roadtrip 2 Wochen! Denkt man an die Toskana, erscheinen Bilder von sanften Weinhügeln, mittelalterlichen Städten, Zypressenalleen und malerischen Dörfern vor dem inneren Auge. 14 Tage waren die Maus und ich mit dem Auto unterwegs, um eine der beliebtesten Urlaubsregionen Italiens zu erkunden. In diesem Artikel erfahrt ihr, welche Orte und Sehenswürdigkeiten wir besucht haben, was unsere Highlights waren und wie sehr wir uns in die Toskana verliebt haben. Selbstverständlich versorge ich euch mit nützlichen Tipps und hilfreichen Infos, damit auch euer Roadtrip ein unvergesslicher sein wird. Viel Spaß!


1 Infos zur Toskana, Reiseplan und Vorbereitungen

1.1 Die Toskana

Bei der Toskana handelt es sich um eine 22.985 km² große Region im Norden Italiens, in der einst die Etrusker chillten, bevor die Römer es sich im 1. Jahrhundert einverleibt haben. Die Toskana kann man grob in 5 Gebiete unterteilen.

  • 1. Der Norden:
    Der Norden hat 3 Orte, die auf keinem Toskana-Trip fehlen dürfen. Florenz aka die Wiege der Renaissance, Pisa mit dem schiefen Turm und Lucca mit einer einzigartigen mittelalterlichen Altstadt.
  • 2. Die Etruskische Riviera und Chianti:
    Die Gegend um Chianti kann als das Herz der Toskana bezeichnet werden. Sie liegt zentral und bietet das prototypische toskanische Erscheinungsbild: Weinberge, Zypressen und Olivenhaine. An der etruskischen Riviera machen vor allem italienische Familien ihren Badeurlaub.
  • 3. Maremma und der Süden:
    Der Süden wird etwas weniger besucht, als anderen beiden Regionen. Am bekanntesten sind wohl Montepulciano oder die Thermalquellen von Saturnia. Landschaftlich ist der Süden sehr relativ vielseitig. Im nördlichen Teil das malerische Val d’Orcia und im Süden sumpfige Küstengebiete.
  • 4. Der Osten:
    Von der Osttoskana habe ich keinen Plan von. Er soll dort aber recht viel Wälder geben.  und es war früher eine Gegend in der Gold produziert wurde. Die bekannteste Stadt ist Arezzo.
  • 5. Elba:
    Die Insel Elba gehört auch zur Toskana, aber fällt geographisch aus dem Rahmen. Die wenigsten Toskana Rundreisen, auf die man so im Internet stößt, beinhalten Elba.

1.2 Bisherige Italienerfahrungen und Beweggrund für den Trip

Ich wuchs auf in einer Familie in der die Sommerurlaube nie nach Italien gingen. Dafür war ich einmal mit meinem Kunst LK für ein paar Tage in Rom und etwas später mit Anfang 20 für eine Woche in Kalabrien zum Baden. Zusammen mit der Maus machte ich auch mal einen 4-tägigen Snowboardurlaub in Südtirol, der sich aber nicht wirklich nach Italienurlaub anfühlte.

Der vierte Trip sollte also die längste und intensivste Italienreise werden. Gleichzeitig auch die notwendigste. Wir traten die Reise nämlich an nachdem wir eine schwere und kräftezehrende Zeit hinter uns hatten. Meine Mum ist nach längerer schwerer Krankheit kurz vorher verstorben und einen Monat vor ihrem Tod verstarb der Opa von Ann-Katrin aufgrund eines Unfalls. Wir waren also sowas von urlaubsreif und mussten irgendwie den Kopf freikriegen. Die Toskana sollte uns wieder auf die Beine helfen (Spoiler, das hat sie geschafft).

1.3 Roadtrip Plan

Wir hatten insgesamt 14 Tage zur Verfügung, zehn Tage waren für die Toskana vorgesehen. Davon vier Tage in Impruneta, das sich wenige Kilometer südlich von Florenz befindet und sechs Tage in Poggi del Sasso, einem kleinen Dorf in der Südtoskana.

Als besonderes Highlight planten wir noch zwei Tage an der ligurischen Küste ein, um die berühmten Cinque Terre zu besuchen – ein lang gehegter Wunsch von mir. Die übrigen 2 Nächte fielen unseren Zwischenstopps bei unserer An- und Abreise in der Schweiz zum Opfer. Denn aus Hannover sind es 1200 km bis nach Cinque Terre 1200 km, wofür man in etwa 13 Stunden unterwegs ist.

1.4 Vorbereitungen

Unsere 3 Unterkünfte in Italien haben wir im Vorfeld über Booking.com* gebucht. Da wir Mitte September (07.09 bis 21.09.) reisten und somit in der Nebensaison, war es kein Problem kurzfristig schöne Unterkünfte zu finden.

Ansonsten halten sich Reisevorbereitungen Reisen in der EU ja in Grenzen. Einzige Vorkehrung für den Trip war der Kauf eines Reiseführers. Ich entschied mich für den Toskana Band vom Michael Müller Verlag*. Für Cinque Terre, das ja nicht in der Toskana liegt, haben wir uns keinen eigenen Reiseführer geholt. Dort war Freestyle und Tripadvisor/Google Maps auf dem Handy angesagt.


2 Reisebericht: 14 Tage Roadtrip in die Toskana

Jetzt kann’s los gehen. Ich stelle euch nun unsere besuchten Sehenswürdigkeiten und Orte in chronologischer Reihenfolge vor. Alle genannten Orte, Restaurants, Parkplätze sind auch auf einer Karte verzeichnet, die ihr am Ende des Beitrages findest.

Tag 1: Anreise – Übernachtungsstopp in der Schweiz 

Die Anreise von Hannover in die Toskana war bereits eine Wohltat. Mit jedem Kilometer spürten wir, wie gut es tat, die letzten Wochen hinter uns zu lassen. Besonders befreiend war es, als wir die Alpen zum ersten Mal sahen – wir haben sie vor sieben Jahre das letzte Mal gesehen.

Unseren Übernachtungsstopp legten wir in der Schweiz ein, genauer gesagt im Kanton Graubünden. Dort übernachteten wir einem 300-Einwohner-Dorf namens Soazza, das schon ziemlich nah an der italienischen Grenze lag. Soazza war sehr sweet, umgeben von Bergen und geschmückt mit einer malerischen Kirche auf einem kleinen Hügel.

Das Hotel in dem wir übernachteten, trug den Namen des Orts: Hotel Soazza*. Ein charmantes Hotel das keine Wünsche offen lies und das ich euch guten Gewissens empfehlen kann. Gegenüber hatte es auch ein nices Restaurant, wo wir uns mit Saltimbocca und Salbei-Gnocchi auf Italien einstimmen konnten.

  • Gefahrene Strecke: 834 km

Tag 2: Ankunft in Ligurien – La Spezia & Cinque Terre

Am zweiten Tag führte unsere Route uns am Luganer See und am Comer See vorbei und dann waren wir auch schon in Italien. 275 km waren es von da noch bis zu unserem Ziel La Spezia. La Spezia ist eine Hafenstadt 15 km südlich von Cinque Terre. Die Stadt fanden wir fanden wir einerseits schön, aber die Industriehafen-Vibes und die dicken Kreuzfahrtschiffe, die hier anlegten, waren ein Makel.
Dafür war die Villa Ca‘ Mea, wo wir um 13 Uhr ankamen, ein absolutes Träumchen. Nice gelegen am Berghang mit Blick aufs Meer (mehr zu den Unterkünften nach dem Reisebericht). Jetzt konnte der Urlaub beginnen!


Wir fackelten nicht allzu lange und fuhren gleich rüber nach Cinque Terre. Die Fahrt entlang der hohen Küstenstraßen mit Blick aufs dunkelblaue Mittelmeer bescherte uns Urlaubsvibes vom Allerfeinsten. Klar, dass jetzt die Italo-Pop-Playlist zum Einsatz kam. „Felicità. È tenersi per mano andare lontano, la felicità“ ?

Die Cinque Terre (auf deutsch: 5 Dörfer) bestehen aus den Dörfern Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso. Sie liegen in Reihe an der Küste und sind mit einer Bahnlinie connected. Wir starteten unsere Erkundungen mit einem Spaziergang durch entzückende Riomaggiore, dem ersten bzw. dem südlichsten Dorf. Danach ging es mit dem Cinque Terre Train in das nördlichste Dorf namens Monterosso. Das einzige Dorf, das einen Badestrand hat und dadurch am ehesten wie ein typischer Ferienort wirkte. Es hat uns aber auch hier gut gefallen.

Zurück ging es per Boot bis zum „zweiten Dorf“ Manarola, wo wir am Hafen klippenspringende Locals bestaunen durften. Das Highlight in Manarola war jedoch der Blick vom Vista Panoramica di Manarola auf das Dorf. Ein absolutes Postkartenmotiv. Zu Abend aßen wir im Ristorante Marina Piccola, wo uns ein vorzüglicher Fischteller serviert wurde, während die rote Sonne allmählich im Meer versank. „O Sole Mio.“ ?

  • Gefahrene Strecke: 363 + 18 km
  • Parkplatz in Cinque Terre: 114 Via Santuario, Riomaggiore (Parkhaus)

Tag 3: Cinque Terre II (Wanderung Monterosso nach Vernazza)

Unsere Erkundungen begannen wieder in Riomaggiore. Mit einem Cappuccino to go spazierten wir durch die Straßen bis zum Ufer und waren beim zweiten Mal genau so verzückt wie gestern. Wieder ging es wieder mit dem Zug bis nach Monterosso, wo wir uns diesmal den Ortskern genauer anschauten.

Es folgte die geplante 1 ½ Stunden lange Wanderung nach Vernazza entlang der fantastischen Sentiero Monterosso Vernazza. Die Route geht anfangs steil hoch und verläuft dann die meiste Zeit auf einer Höhe von ca. 100 Meter. Die Aussichten von dort sind spektakulär, aber man kommt auch gut ins Schwitzen. Die View auf Vernazza war eine überragende Belohnung zum Schluß.

In Vernazza schlenderten wir durch die hübschen einsamen Gassen bis wir dann an der trubeligen Via Romana ankamen, wo wir uns Bruschetta und eine Tüte voller fried Fisch to Go holten. Damit spazierten wir zum Hafen, chillten dort wir eine Weile und beobachteten das touristische Treiben. Am frühen Nachmittag verließen wir Cinque Terre wieder, um noch n bisschen in der Unterkunft zu chillen.

Am frühen Abend besuchten wir La Spezias Shopping-Mall Le Terrazze und speisten anschließend fürstlich in der familiären Osteria delle Spezie (eine Top-Empfehlung unserer Unterkunft Betreiber).

  • Gefahrene Strecke: 42 km
  • Parkplatz in Cinque Terre: Parkhaus in Riomaggiore (114 Via Santuario)

Tag 4: Pisa und Fahrt nach Impruneta zur 2. Unterkunft

An Tag 4 ging es dann in die herbeigesehnte Toskana. Strategisch klug machten wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Impruneta einen Abstecher nach Pisa. Dort steht nämlich so ein schiefer Turm, den man unbedingt mal gesehen haben sollte. Der gesamte Piazza del Duomo beeindruckte durch seine Trilogie der Prachtbauten: Der schiefe Turm von Pisa, das Baptisterium und die Kathedrale machten optisch echt was her. Das Szenario dort war sehr unterhaltsam, da alle Touris diese typischen Pisa-Pics am schießen warn, inklusive uns.

Die Stadt Pisa an sich war allerdings nicht sooo besonders schön, soll aber noch sehenswerte Ecken in der Innenstadt und am Ufer des Pos haben. Ich hätte sie gerne gesehen, aber die Maus wollte weiter zur Unterkunft.


Auch die zweite Unterkunft Residenza Il Colle* war ein absolutes Träumchen. Der Blick in die Weinhügel bescherte uns Toskana-Vibes vom Feinsten. Der Pool❤️ und das Zimmer waren auch top. (Mehr zur Unterkunft, wie schon erwähnt, am Ende des Reiseberichts).

Abends speisten wir in Impruneta ganz toskana-typisch auf einem Agriturismo-Anwesen (Trattoria dal Contadino), dessen Zufahrt eine Zypressenallee säumte. Dort probierten wir auch gleich das legendäre Florentina Beefsteak (1,2 kg!)- ein kullinarische Köstlichkeit, die ihren Ursprung in der Toskana hat.

Tag 5: Tagesausflug nach Lucca

Am fünften Tag besuchten wir das 86 km entfernte Lucca, ein mittelalterliches Städtchen nordöstlich von Pisa, dessen Besuch von Anfang an feststand. Lucca begeistert Reisende aller Herren Länder durch seinen romantischen und liebenswerten Stadtkern, wo es sau viel zu sehen gibt. Auch wir waren verzückt: Unsere Highlights waren der Spaziergang auf der Stadtmauer, die verschachtelte Innenstadt mit seinem mittelalterlichen Flair, der Kathedrale San Martino, der Kirche San Michele in Foro und der einzigartige ovalförmige Piazza dell‘Anfiteatro mit seinen pastellgelben Häuserfassaden. Letztgenanntes war wohl einer unserer Lieblingsplätze in der Toskana.

Eigentlich wollte ich auf dem Rückweg noch einen Abstecher ins „Pinocchio-Dorf“ Collodi machen (der Schöpfer Carlo Lorenzini hat hier gelebt), aber dazu fehlte uns die Muse. Die „Explore-Wut“ war bereits durch Lucca gestillt!

  • Gefahrene Strecke: 175 km
  • Parkplatz in Luca: Via dei Bacchettoni, 55100 Lucca –> Parkhaus östlich der Altstadt
  • Ticket kaufen: 2-stündiger Rundgang durch Lucca*

Tag 6: Florenz

Das nächste Toskana-Highlight befand sich quasi ums Eck – Florenz! Es war für uns an der Zeit Renaissance-Luft zu schnuppern und den Spirit von Michelangelo und Da Vinci zu catchen. Es ging auch gleich bombastisch los und zwar am Piazzale Michelangelo, wo wir unseren Wagen parkten. Von dort hat man einen überragenden Blick über die gesamte Stadt. Das Bild des Tages war also gleich im Kasten. Von dort aus spazierten wir am Fluss (Arno)zur berühmten Ponte Vecchio Brücke, die seit jeher ein Handelsplatz für Juweliere war und immer noch ist.

In der Innenstadt jagte uns eine Sehenswürdigkeit nach der anderen. Die Medici-Kapelle, der Dom von Florenz (Santa Maria del Fiore Dom, wo Dufay die berühmte Domweih-Motette komponierte), der Palazzo Vecchio, die Markthalle (Mercato Centrale Firenze) und und und! Auch ’n bissel Shoppen stand mit auf dem Plan. So gönnte sich die Maus mit einem Louis Vuitton Portemonnaie ihren ersten Luxusartikel.



Am Ende reihten wir uns sogar recht spontan in die lange Schlange beim Uffizien-Museum ohne dabei große Erwartungen zu haben. Aber das war der Hammer! Was soll ich sagen? Geile Stadt, viel Kunst, tolle Bauwerke, natürlich auch viel Trubel und Reize. Ist definitiv auch ein eigener Kurzurlaub wert. Unser Reiseführer* widmet alleine Florenz ganze 75 Seiten!

Abends aßen wir in Impruneta im Ristoro Bella Vista sehr toskanisch: Wildschweingulasch, Brotsuppe, Bohnensalat, Pilzcarpaccio mit Parmesan – ein Fest!

  • Gefahrene Strecke: 24 km
  • Parkplatz in Luca: Viale Michelangiolo, 59, 50125 Firenze –> Parkplatz am Piazzale Michelangelo. Bester Ausgangspunkt für Sightseeing!
  • Ticket kaufen: 2-stündige Tour durch Florenz*

Tag 7: San Gimignano & Badia a Passignano

Für den letzten Tag in der Nordtoskana hatten wir mehrere Ausflugsoptionen (u.a. Volterra, Greve in Chianti). Das Rennen machte das 50 km entfernte San Gimignano. Das Alleinstellungsmerkmal dieser Stadt ist die „Skyline“, die sich aus 14 schlanken und bis zu 50 Meter hohen Geschlechtertürme zusammensetzt. Der Spitzname lautet daher „das Manhattan der Toskana“. Der mittelalterliche Stadtkern ist zurecht UNESCO Weltkulturerbe.

Auch wenn es hier recht voll war, fanden wir es supernice durch die Straßen zu spazieren und in den netten kleinen Läden zu stöbern! Lederwaren, Olivenöl-Karaffen, Wildschweinsalami, Pinocchio-Figuren usw. Besonders gut gefallen hat uns der Spazierweg Camminamento medioevale, der uns außerhalb der Touriströme zu tollen Viewpoints führte. Die Stadt ist nicht umsonst eine der beliebtesten Städte in der Toskana.


Am frühen Nachmittag sind wir zurück zu unserer Unterkunft, um das noch n bissel am Pool zu chillen. „Wir haben ja schließlich dafür bezahlt!!“ ?

Spontan entschieden wir uns abends noch nach Badia a Passignano zu fahren, einem kleinen Klosterdorf mitten im toskanischen nirgendwo. Eine Traumkulisse eröffnet sich uns als wir auf das Dorf zufuhren. Dort genossen wir bummelnd die Abendsonne und speisten vorzüglich im La Cantinetta di Passignanona, das mit herrliche Blicke in die Weingegend punkten kann (Das Restaurant hat leider letztes Jahr dicht gemacht).

  • Gefahrene Strecke: 149 km
  • Parkplatz in Luca: Piazzale Martiri di Montemaggio, 53037 San Gimignano  –> Parkplatz mit Schranke direkt am Südeingang der Altstadt

Tag 8: Umzug in die Südtoskana, Poggi del Sasso

An Tag 8 zogen wir um in die Südtoskana. Wir fuhren entlang der Weinroute über den Ort Chianti, der sicher ein Zwischenstopp wert gewesen wäre. Doch hier war ganz klar der Weg das Ziel. Wir konnten uns nicht an den Landschaften sattsehen, die saftig grünen Weinfelder die gespickt waren mit einsamen mittelalterlichen Siedlungen (wie auf dem Titelbild z.B.). Aufgrund mehrerer Fotostopps brauchten wir auch etwas länger für die ca. 123 km Route zu unserem neuen zu Hause – ein Dorf namens Poggi del Sasso.

Unsere dortige Unterkunft – das Podere Carceroni – lag ebenfalls auf einem Berghügel.Es war ein typisch toskanisches Landhaus mit Pool und supernetter Vermieterin. Hier genossen wir nach der Ankunft unseren Day-off. Wir chillten im Pool bzw. Whirlpool und schmiedeten Pläne für die nächsten Tage.

Abends fuhren wir in den größeren Nachbarort Cinigiano. Ein bissel was einkaufen im Supermarkt und Essen gehen im Ristorante Rintocco. Das Restaurant befand sich auf einem alten Dorfmarktplatz direkt bei einer Kirche. Eine nette uriges Keller-Lokalität, die wir nicht das letzte Mal besuchten.

  • Gefahrene Strecke: 145 km

Tag 9 Maremma und Monte Argentario

Am 9. Tag stand auf dem Programm: Ein Tag am toskanischen Meer mit Badeambition. Es ging ins Maremma-Gebiet, wo wir gleich mehrere Orte besuchten.

1. Der „Parco Regionale Della Maremma“ und der dazugehörige Strand (Marina di Alberese):
Wir waren ein wenig überrascht, weil wir nach einer Weile die Hügellandschaft verließen und auf einmal im flachsten Flachland unterwegs waren. Auch die Vegetation änderte sich. Der Pinienbaum war hier nun die dominierende Baumart. Der Strand selber war ein schöner naturbelassener Strand mit unruhigem Meer. Perfekt für lange Spaziergänge.


2. Badestrand auf dem Verbindungsarm zur Halbinsel Monte Argentario:
Auf nördlicher Seite der Dam-artigen Zufahrt zur Insel gibt es einige Badestrände, wovon wir einen abcheckten. Das Wasser war warm und komplett ruhig. Es ging auch superflach rein und nach 50 Metern stand man immer noch hüfttief im Wasser. Immerhin waren wir jetzt mal im Meer baden.


3. Monte Argentario
Die felsige Halbinsel Monte Argentario und der Hauptort Porto Santo Stefano:
haben uns ziemlich gut gefallen. Die Hafenpromenade mit den Palmen und der Blick auf die Häuser, die sich auf den Hügel hinten aufreihten, sorgten für maritime Mittelmeervibes. Es könnte auch Südfrankreich sein.
Nach einem Mittagssnack und ein bisschen Bummelei fuhren wir über spektakuläre Panoramastraßen auf die andere Seite der Insel. Dort fällt die Insel – an der höchsten Stelle 635 m hoch – zum Meer sehr steil ab und das Autofahren verlangte etwas mehr Konzentration ab. Wir chillten uns an den Spiaggia Le Cannelle, eine einsame Bucht mit Steinstrand und einem historischen Turm (Torro delle Carnelle) zu unserer Linken. Einfach schön.


4. Ortobello:
Der letzte Stopp war im Ort Orbetello, der auf dem mittleren der 3 Zugänge zur Halbinsel sowie auch direkt an der Lagune von Orbetello lag. 1 Süßes Örtchen, dem man seine Vergangenheit als ehemaligen Flottenstützpunkt der Spanier ein wenig ansieht. Dort speisten wir zu Abend im Cooperative I Pescatori, wo es fangfrischen Fisch von dort ansässigen Fischern gibt.

  • Gefahrene Strecke: 224 km
  • Besondere Vorkommnisse: Ich schrottete im Fischrestaurant meine geliebte Panasonic Lumix Kamera. Beim durch die Tür gehen blieb ich mit dem Umhängeband am Türgriff hängen, woraufhin die Kamera auf den Boden krachte. Sie machte zwar noch Fotos, aber leider war der Bildstabilisator hinüber. Das habe ich aber erst später gemerkt. ??

Tag 10: Montepulciano und Val d’Orcia

Bei durchwachsenem Wetter verschlug es uns heute in den Osten. Dabei hatten wir die Qual der Wahl zwischen den Orten Pienza (58km) und Montepulciano (71km), wobei Montepulciano das Rennen machte. Der Weg dorthin führte uns mal wieder schönste Hügellandschaften (Val d’Orcia), die mit vereinzeln rumstehenden Gutshöfen, deren Zufahrtsstraßen mit Zypressen gespickt waren. Hier entstehen sie auch, die perfekt inszenierten Instagram-Couple-Pics im Sommerkleid und Hut. Die Felder waren allerdings größtenteils schon abgeerntet, so dass sie sich in gelb-braun-erdigen Farbtönen zeigte.  

Montepulciano ist eine mittelalterliche Kleinstadt mit ca. 12.000 Einwohnern, die ähnlich wie San Gimignano auf einem Hügel thront. Die viele kleine Gassen machten das Bummeln zu einem Genuss und es war, was den Tourismus anbelangt, dort wesentlich entspannter. Wir bestiegen den Rathaus Turm mit amazing Aussichten auf das toskanische Umland und die Dächer von Montepulciano.

Obwohl wir dort keinen Wein getrunken haben, hat sich zu seitdem der Montepulciano-Wein zu einem meiner Lieblingsweine gemausert. Der Besuch hat sich definitv gelohnt.

Abends gingen wir bei uns im Nachbarort Paganico wie immer italienisch essen.

  • Gefahrene Strecke: 166 km
  • Parkplatz in Luca: Piazza Pietro Nenni, 53045 Montepulciano –> Am Fusse des Hügels
  • Besondere Vorkommnisse: Alle Bilder mit kaputten Bildstabilisator gemacht ?

Tag 11: Siena

An diesem Morgen, als ich die Bilder vom Vortag auf den Laptop importierte, realisiert ich, dass meine Kamera im Arsch war. Ich hatte so was von gar keinen Bock von nun an mit dem I-Phone zu knipsen und ich war eine Zeitlang gut down. Klick hier für Bendja in traurig.

Aber egal, viel wichtiger ist folgende Frage: Was ist Siena denn bitte für eine geile Stadt?  

Das gotisch-mittelalterliche Siena begeisterte uns mehr als erwartet. Zu erwähnen wäre wohl als erstes der absolute überragenden Piazza del Campo. Der Platz hat die Form einer Muschel und ist an der runden Seite leicht nach innen gewölbt. Am graden Ende steht das altehrwürdige Rathaus (Palazzo Pubblico) mit seinem 88 Meter hohen Turm (Torre del Mangia). Weitere Highlights waren der Dom von Siena, der mit seiner hellen Marmorverkleidung komplett aus der Reihe fällt, die Basilika San Domenico, die Stadtmauern und -tore sowie der Antiquitätenmarkt am Piazza del Mercato, der nur an jedem dritten Sonntag im Monat stattfindet.

Besonders cool an Siena war die Straßenzüge, die mit den Flaggen der jeweiligen Stadtviertel (Contraden) geschmückt waren, von denen es ingesamt 17 gibt. Die Senesis (so nennt man die Einwohner) sind sehr verwurzelt in ihrer eigenen Contraden. Dies hat gleichzeitig eine starke Rivalität zwischen den verschiedenen Contraden zur Folge, die gerne mal in Schlägereien o.ä. mündet. Im Hochsommer battlen sie sich inbrünstig bei dem berühmten Pferderennen Palio di Siena in der Altstadt.

Ein kulinarisches Highlight waren die siena-typische Pici Spaghetti, die etwas dicker als die herkömmlichen Spaghetti sind. Die solltet ihr auch mal kosten. Ich empfehle auch die Variante Cacio e Pepe.

  • Gefahrene Strecke: 145 km
  • Parkplatz in Siena: Viale Armando Diaz, 15, 53100 Siena  –> Parkplätze am Straßenrand

Tag 12: Saturnia Quellen

Sehr gefreut habe ich mich auf den Besuch der heißen Schwefelquellen in Saturnia. Sie liegen im Süden der Toskana und von unsere Basis in Poggi del Sasso waren es „nur“ 58 km. Wir haben den Spot bereits über Instagram beäugt und festgestellt, dass es ein beliebter Ort für Insta-Modells. Sie kommen ganz früh morgens mit Drohne o.ä., um mystisch anmutenden Bilder zu schießen. Aber auch wir waren recht früh da (kurz nach 9), was sich als eine sehr gute Entscheidung herausstellen sollte.

Es waren noch wenig Menschen dort und wir waren auf Anhieb begeistert: Die Farbe des Wassers, die abgefahrenen Kaskadenbecken (was Natur so alles draufhat!) und die angenehm warmen Wassertemperaturen. Definitiv ein Must-See! Allerdings war schon so gegen 10:30 die „Magic“ allmählich vorbei und es wurde schnell sehr voll. Es waren vor allem ältere Italiener, die für die heilsame Wirkung des Wassers hierher kamen. Zur Info: Wir waren an einem Montag , ich möchte nicht wissen, was am Wochenende hier los ist.

  • Gefahrene Strecke: 123 km
  • Achtung: Gebt nicht Terme di Saturnia – Parco Termale bei Google Maps ein, denn das ein Thermalbad mit Schwimmbecken etc, sondern „Cascate del Mulino di Saturnia„!

Tag 13: Castiglione della Pescaia

„Warum nicht nochmal ans Meer?“, dachten wir uns und fuhren in den – laut Reiseführer – schönsten Badeort der Toskana, nämlich Castiglione della Pescaia (ca. 60km entfernt). Genau wie auf Monte Argentario war die Badesaison vorbei und die vielen Strandliegen blieben leer. Im Sommer sind es vor allem italienische Familien, die sich hier herumtummeln. Wir starteten mit einem ausgedehnten Strandspaziergang, chillten etwas abseits in den Dünen und schauten den Kite Surfer auf dem Wasser zu.

Danach guckten wir uns das Ortszentrum an und aßen Risotto mit Meeresfrüchten. Als letztes ging es hoch auf die Burg. Das Panorama von der Burg war absolut überragend! Am Schluss spazierten wir mit Gelato zu den beiden putzigen Leuchttürmen, die an der Einfahrt des touristischen Hafens stehen. Dort genossen wir nochmal ausgiebig die Meeresbrise.

Am Abend in der Unterkunft ließen wir uns ein weiteres Mal hervorragend von der Besitzerin bewirten. Es war ein Dinner, dass unserem letzten Abend mehr als würdig war. Grazie mille!

  • Gefahrene Strecke: 121 km
  • Parkplatz in Castiglione della Pescaia: Parcheggio Serrata Martini

Tag 14: Heimfahrt über Massa und die Schweiz (Vierwaldstätter See bei Luzern)

Für den Rückweg entschieden wir uns für die E80, die an der Küste verläuft, zu nehmen. So bekamen wir noch ungesehene Landschaften zu Gesicht. Im Badeort Massa, so ziemlich der nördlichste Ort der Toskana legten wir ein Strandpäuschen ein. Noch mal kurz im Meer gebadet und uns ein Cappuccino mit Meerblick gegönnt.
Es war auf jeden Fall ganz nett hier, mich würde es zu einem Badeurlaub aber irgendwie nicht hierherziehen. Abgefahren war, dass man vom Strand direkt auf die weißen Bergen der Apuanischen Alpen (höchster Berg knapp 2000 Meter) blicken kann. Kein Plan, was solche hohen Berge hier verloren haben.?

Unseren Übernachtungsstopp legten wir in der Nähe von Luzern in der Schweiz ein.Die Maus fand unterwegs vom Handy aus eine nettes Hotel am Vierwaldstätter See für unsere Zwischenübernachtung: Das Hotel Engel* in Emmetten. In der Schweiz kriegt man bekanntlich nichts geschenkt und somit zahlten wir für eine Übernachtung mit Frühstück 145 € (Komfort Doppelzimmer).

  • Gefahrene Strecke: 701 km

Tag 15: Zwischenstopp Vitra Design Museum in Weil am Rhein dann back in Hannover

Am 15 Tag machten nach 130km direkt hinter der deutsch-schweizerischen Grenze einen Stop in Weil am Rhein. Aber warum? Ja, Weil am Rhein! (Ok, der war schlecht). Der wahre Grund war der Besuch des Vitra Design Museums, womit ein lang gehegter Wunsch der Maus in Erfüllung ging. Ihre Liebe zum Interior, Design & Wohnaccessoires bringt/ brachte sie übrigens auch auf dem Blog Scandolicious zum Ausdruck. Ich fand das Vitra Museum aber auch ziemlich cool, doch mein Highlight war die 10 Meter hohe Spiralrutsche davor.?

Yo und dann ging es endgültig nach Hause, wo ich mich nun auf ein alltägliches Leben ohne Mum einstellen musste.? Tja, so ist nun mal das Life, meine Freunde. Doch das ändert nichts daran, dass wir eine fantastische Zeit in der Toskana hatten, an die wir uns ein Leben lang gerne zurück erinnern werden.

  • Gefahrene Strecke: 794 km
  • Gefahrene Kilometer auf dem gesamten Roadtrip: 4212

3 Unsere Unterkünfte in der Toskana und La Spezia

Wie vorhin angekündigt, stelle ich euch unsere Unterkünfte in Italien etwas näher vor. Vorab kann ich euch schon mal sagen, dass alle 3 Unterkünfte richtig richtig nice waren und ihren Teil dazu beitrugen, dass unser Roadtrip in die Toskana der absolute Hammer war.

Unterkunft 1: Villa Ca‘ Mea* (La Spezia)

Die Villa Ca‘ Mea in La Spezia diente als Basis für unseren Cinque Terre Besuch. Ein vergleichbare Unterkunft hätte es in Cinque Terre selber nicht gegeben. Von der Lage und dem Wohlfühlfaktor war es unschlagbar. Blick auf das Meer, tolle öffentliche Terrasse, schick und stylische Einrichtung. Drinnen stand auch ein Klavier, was mich als klavierspielenden Dude sehr erfreute.

Cinque Terre war von La Spezia auch schnell mit dem Auto zu erreichen. Aber auch mit dem Zug soll man schnell da sein. Die Hotelbetreiber haben uns sogar nahegelegt den Zug zu nehmen, weil die Parkplatz-Situation in Cinque Terre nicht die beste ist.

Wir buchten es über booking.com, doch dort ist die Unterkunft nicht mehr vertreten. 2021 hatte es auch gar nicht geöffnet, aber der Facebookseite gab es ein Post, dass 2022 wieder geöffnet war.

Unterkunft 2: Residenza Il Colle (Impruneta, Nordtoskana)

Das Residenza Il Colle am Ortsrand von Impruneta lag in einer typischen toskanischen Landschaft. Panoramablick auf die Hügel, Zypressen an der Zufahrt, der Pool mit Weitblick durch Olivenhaine und ländliche Einrichtung. Romantischer geht nicht.

Die Lage war auch sehr gut. Man kann von hier aus easy Ausflüge in den Norden, aber auch in die Weingebiete in der Chianti Region unternehmen. Es liegt sogar an der berühmten Weinstraße, die von Florenz nach Siena führt. Und bis nach Florenz ist es ein Katzensprung. Gerne hätten wir hier noch eine Nacht mehr verbracht, aber es war nicht mehr frei.

Unterkunft 3: Podere Carceroni (Poggi del Sasso, Südtoskana)

Das Podere Carceroni in winzig kleinen Poggi del Sasso kam ebenfalls im toskanischen Landhausstyle daher und lag ebenfalls in den Hügeln – man kann hier schon fest von Bergen sprechen. Das Gelände ist sehr weitläufig mit viel Rasenfläche, einem Gemüsegarten und einem kleinen Saunahaus. Natürlich hat es auch einen Pool, aber noch besser war die Existenz des Whirpools. Gefrühstückt wurde draussen auf der Terrasse mit Weitblick. Es hat ein eigenes Restaurant, das wir erst am Ende unseres Aufenthalts testeten – Dafür gleich ein zweites Mal, weil das Essen vorzüglich war. Kein Wunder, denn die meisten Produkte stammen aus eigenem Anbau.

Der nächst größeren Orte waren nach Osten Cinigiano und nach Westen Paganico, beides charmante Orte mit ein paar Restaurants und Supermärkten. Die Lage war strategisch auf sehr gut. Im Norden Siena, im Osten Montepulciano, im (Süd)-Westen das Maremma Land und im Süden die Saturnia Thermen. Alles war in in ca. 1 Stunde erreichbar.

Wir bezahlten 122,33€ die Nacht inklusive Frühstück. Die Unterkunft fühlte sich sehr familiär an und wir fühlten uns hier sehr wohl. Zum Abschied bekamen wir sogar ein Fläschen ihres hauseigenen Olivenöls.❤️

Booking.com

4 Tipps & Infos für den Urlaub in der Toskana

4.1 Autofahren in der Toskana

Die Toskana hat ein gut ausgebautes Straßennetz und man kommt meist gut von A nach B. Deutsche Autofahrer müssen jedoch mit massivsten Freiheitseinschränkungen zurechtkommen, denn auf der Autobahnen ist max. 130 km/h erlaubt, bei Regen sogar nur 110 km/h! Schnellstraßen erlauben einem auch nur 110 km/h und Landstraßen nur 90 km/h.

Ansonsten unterscheidet sich das Autofahren nicht groß von Deutschland. Man sagt zwar den Italienern aggressiv und rücksichtslosen Fahrstil nach, dies habe ich so aber nicht empfunden. Stadtmitten sind immer als Centro gekennzeichnet. Es gib aber Zonen, die für Gäste tabu sind (zona a traffico limitato). Wir selber haben stets die auf Google verzeichneten Parkplätze aufgesucht und sind damit gut gefahren. Parken kann aber manchmal etwas knifflig werden, weil man manchmal nicht weiß, ob das Parken noch kostenpflichtig oder schon umsonst ist. Dies hat uns in Florenz ein Ticket im Wert von 40 € eingebracht. ?

Merken könnt ihr euch:
Parkverbot bei gelb-schwarzen Bordsteinen.
Gratisparken mit Parkscheibe in der Zone disco.

4.2 Toskana ohne Auto?

Toskana ist eine Region, die als Rundreise ohne Auto nicht gut zu bereisen ist. Kommt ja nicht auf die Idee, es zu versuchen!? Ok, im Norden mag es noch funktionieren, da es zu den größeren Orten gute Bahnverbindungen existieren sollen, aber viele kleinen Orte sind einfach schlecht zu erreichen.
Das besondere an der Toskana ist ja vor allem die Landschaft und dieses sieht man am besten, wenn man auf Landstraßen durch sie hindurch fährt.

Möglich wäre aber auch die Anreise per Zug oder auch mit dem Flugzeug z.B. nach Florenz oder Pisa – die günstigsten Flüge könnt ihr Skyscanner* finden. Dort könnt ihr euch dann einen Leihwagen nehmen, den ihr am besten schon vorher über Anbieter wie z.B. Check 24 Mietwagen* gebucht habt.

Ok, ich hab doch noch einen Vorschlag. Ihr könnte euch natürlich auch in Florenz oder Siena einquartieren und von dort geführte Ausflüge machen. Auf Get Your Guide* findet ihr etliche Touren, die von diesen beiden Städten ausgehen.

4.3 Restaurant und Food in der Toskana

Puh, was haben wir uns am Anfang vollgefressen!

Typisch bei den Mittelmeerländern ist: Kein nennenswertes Frühstück, mittags nur eine Kleinigkeit essen und abends dann richtig reinschaufeln, und zwar mehrere Gänge. 1. Antipasti (Vorspeise), 2. primo piatto (erster Gang, meist bestehend aus Suppe oder Pasta), 3. secondo (Hauptgang, in erster Linie Fisch oder Fleisch, oft mit spärlichen Beilagen – sie müssen meist extra bestellt werden). Und wer dann noch kann, gönnt sich einen Nachtisch.

Anfangs waren wir richtig im Modus. Erstens wollten wir natürlich viel probieren, zweitens dachten wir, dass es sich nicht gehört, wenn man nur ein Primo- oder Secondo-Gericht bestellt. Und wenn dann noch das ein oder andere Weinchen dazu kommt, ist man schnell bei 100 Euro für zwei Personen. Dafür waren wir aber auch voll bis oben hin. (also vom Essen, nicht vom Wein). Das strikte 3-Gänge-Essen haben wir aber nach und nach runtergefahren.


Die Toskana hat eine eigene regionale Küche und man kann hier hervorragend seinen kulinarischen Horizont erweitern. Fleischesser sollten sich zumindest einmal das bistecca alla fiorentina gönnen. Es handelt sich dabei um ein bis zu 1,2 kg T-Bone-Steak vom Rind, das auf Holzkohle gegrillt und kost gern mal 40 – 50 Euro. Unseres war mir in der Mitte aber bissel zu roh. Als ich den Kellner höflich fragte, ob das noch mal auf den Grill kann, hat er mich streng und ungläubig angeguckt. Aber danach war es sehr gut. ?

Ebenfalls typisch toskanisch sind Wildschweinragout oder -gulasch, Ribollita (Suppe aus Bohnen, Kohl, Kartoffeln, Tomaten und Brotkrumen), PiciSpaghetti (dicke, meist handgemachte Nudeln). Generell kann man sagen, dass sich die Speisekarten sich schon merklich von denen in deutschen Restaurants unterschieden.

4.5 Sind 10 bzw. 12 Tage eine empfehlenswerte Reisedauer?

Die Antwort ist ‚ja‚. Ich hatte zwar noch einige Orte, die mich interessierten auf der Karte markiert, aber uns haben die 10 Tage bzw. (12 mit Cinque Terre) ausgereicht, um die Vielseitigkeit der Toskana zu diggen. Vieles ähnelt sich dann auch, vor allem die Mittelalterstädte. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, etwas Essentielles verpasst zu haben.

Aber es gibt natürlich viele, viele sehenswerte Orte und Sehenswürdigkeiten in der Toskana, wie z.B.

  • Volterra (Mittelalterstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten)
  • Die Marmorbrüche von Carrara
  • Pitigliano (Etruskerstadt, wie spektakulär an einer Klippe steht)
  • Pianza (Renaissance-Stadt & vorzüglicher Pecorino-Käse)
  • Collido, das Pinocchio-Dorf
  • Arezzo (berühmt für Schmuck- und Goldherstellung)
  • Die Insel Elba

Falls ihr schon in der Toskana gewesen seid und hübsche Orte gesehen habt, die uns entgangen sind, könnt ihr mir gerne einen Kommentar dalassen

4.6 (Beste) Reisezeit

Der September war für uns ein optimaler Reisemonat für die Toskana. Es sind keine Ferien mehr, es ist nicht mehr so heiß wie im Hochsommer, aber noch warm genug um im Meer zu baden. Es herrschen die besten Temperaturen für Sightseeing in den Städten. Trotz eingeläuteter Nebensaison ist in den beliebten Orten wie Florenz, Pisa oder San Gimignano immer noch sauviel los.

In der südlichen Toskana war die Nebensaison aber deutlich spürbarer. Besonders aufgefallen ist uns das in Monte Argentario und Castiglione della Pescaia. Beides sind Orte, denen ein bisschen mehr Trubel sogar besser stehen als leere Strandpromenade. Ich würde daher schlussfolgern, dass der Süden auch in der Hauptsaison gut zu bereisen ist, während der Norden, zumindest was die Hotspots angeht, nichts für diejenigen sind, die allergisch auf Touristenmassen reagieren.

Wunderschön soll aber auch das Frühjahr sein, wenn alles blüht.

4.7 Wie teuer ist Urlaub in der Toskana?

Italien ist kein sonderlich günstiges Reiseland. Vieles war sogar ein Tick teurer als in Deutschland. Die grundsätzlichen Reisekosten variieren je nach Jahreszeit und Art der Unterkunft, die man auswählt. Neben den Unterkünften, waren bei uns Restaurantbesuche der Hauptkostenfaktor. Hier ließe sich mit Selbstversorgerunterkünften viel Geld sparen.

In der Toskana hat man im Vergleich zu anderen Urlaubszielen weniger Kosten für Aktivitäten und Ausflüge. Wanderungen, Städtebummel, der Besuch von Landschaften und Stränden kosten in der Regel nichts – außer Benzin und Parkgebühren. Diese variieren zwischen 1 und 2 Euro pro Stunde oder zwischen 15 und 25 Euro pro Tag, je nach Standort und Jahreszeit.

Wenn ihr natürlich gerne geführte Stadttouren macht, jede Sehenswürdigkeit gerne von innen betrachtet wollt oder auch das ein oder andere Weintastings mitmacht, was ich eigentlich vorhatte, braucht ihr logischerweise ein höheres Budget.

Da wir nicht Buch geführt haben, kann ich euch unsere Gesamtkosten leider nicht aufschlüsseln.


5 „Toskana Roadtrip 2 Wochen“ auf der Map



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? Alle Bilder wurden (bis zum Tag 10) mit einer Panasonic Lumix-DMC* geknipst, danach musste leider nur ein iPhone 7 herhalten. ?

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Falls bei euch gerade ein Toskana Roadtrip ansteht, wünsch ich, dass er legendär wird!

Ciao

(Va) Bene

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10 thoughts on “Bella Italia! 14 Tage Roadtrip in die Toskana feat. Cinque Terre

  1. Hallo Bene,
    das typische Pisa-Pic haben wir vor 3 Jahren auch gemacht – kommt man wohl nicht drumherum, aber den Platz fanden wir schon beeindruckend. Auf unserer Fahrt nach Elba haben wir einen Stop in Pisa und Florenz eingelegt, für Lucca und Siena hats nicht gereicht. Aber dein Bericht macht Lust darauf. Und zu den Cinque Terre-Dörfern muss ich auch unbedingt noch. War es nicht voll dort? Viele Grüße Heike

    1. Hi Heike,

      das Pisa-Pic gehört halt einfach dazu, da lässt man sich einfach mitreißen 🙂 Lucca und Siena sind beides echt tolle Städte und auf ihre Weise sehr einzigartig. Und natürlich sollte Cinque Terre auch unbedingt mal besucht haben. Wir waren zwar so um den 8.u.9. September dort, also außerhalb der Ferien. Da es sich aber um einen Fr und Sa. handelte, waren dort natürlich auch viele Besucher. Das hat man besonders in den Zügen gemerkt, in den fast nur Touristen unterwegs waren. Hat uns jetzt nicht groß gestört, aber ein Besuch an einem Wochentag ist „strategisch“ mit Sicherheit klüger.

      Viele Grüße und danke für deinen Kommentar!

      Bene

  2. Hi Bene

    War vor einem Monat selbst grad in Italien (Ligurien) unterwegs und deine Bilder versetzen mich ins Fernweh! Oh man, wie sehr ich Italien liebe. Bin selbst nicht so oft Auto gefahren, aber die Italiener fahren sehr rücksichtsvoll und aufmerksam. Und das Essen… Naja, da brauch ich wirklich nicht viel zu sagen.

    Ach toll, jetzt könnt ich grad wieder nach Italien fahren. *kofferpacken und los gehts

    Danke und liebe Grüsse
    Lisa

    1. Hi Lisa,

      ihr in der Schweiz habt es so gut, dass ihr Italien oder auch Frankreich quasi vor eurer Tür habt:-). Das mit dem Autofahren dort habe ich entgegen der vorherrschenden Meinung auch als sehr entspannt empfunden. Wo genau wart ihr in Ligurien? Habt die Cinque Terre auch besucht?

      Liebe Grüße

      Bene

    1. Hi Jens,

      freut mich, dass Dir der Bericht gefällt. Bis zum Tag 9, glaub ich, hab ich mit einer Panasonic Lumix fotografiert, die ja dann kaputt ging ?. Die restlichen Tage mit nem IPhone (iPhone 8 war das glaub ich).

      Grüße in den Schwarzwald

      1. Hallo, das IPhone macht richtig gute Fotos. Braucht man da noch eine Kamera?
        Ich schon, ich liebe es an Mechanischen Knöpfen zu drehen, fotografieren ist für mich Urlaub. Mit Fujifilm: Filmsimulationen spielen ist so meins.
        Grüße Jens.

        1. Ich bin auch kein Fan von Fotografieren mit I-Phone. Da bin ich genau wie du, das Handling sagt mir überhaupt nicht zu. Außerdem sind mir die Bilder zu steril und zu unnatürlich scharf.

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