Garden Route (Tag 9 + 10): Wilderness, unser heimlicher Lieblingsort in Südafrika

Häuser eingebetteten in grüner Natur und Seen in Wilderness.

Zuletzt aktualisiert am 31. Januar 2024

Wilderness Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten: Wilderness ist ein idyllischer Küstenort in Südafrika, der direkt an der N2 und somit direkt an der Garden Route liegt. Er wird auf der Nordseite von den Hügeln der Wilderness Heights und auf der Südseite vom Meer eingerahmt. Naturfreaks lieben hier die vielen zur Wahl stehenden Outdoor-Aktivitäten im Wilderness-Nationalpark, Erholungssuchende den unendlich langen Sandstrand und das Meer. Wir besuchten diesen kleinen Ort auf unserem Roadtrip entlang der Garden Route und haben ihn auf Anhieb für so schön empfunden, dass wir am nächsten Reisetag ein zweites Mal vorbeigeschaut haben. Was Wilderness für uns so liebenswert gemacht hat und was man dort alles unternehmen kann, erfahrt ihr in diesem Beitrag.


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Wo liegt Wilderness?

Wilderness liegt 450 km östlich von Kapstadt und 315 km westlich von Port Elisabeth bzw. Gqeberha (seit 2021). Es markiert also nicht ganz die Mitte der Garden Route. Außerdem ist Wilderness zusammen mit Plettenberg Bay und Knysna einer der drei dicht aneinanderliegensten Orte auf der N2 Strecke. Viele haben hier die Qual der Wahl sich für einen Ort als Übernachtungsstopp zu entscheiden. Die anderen beiden Orte werden dann als Tagesausflug besucht oder als Zwischenstopp bei der Weiterreise. Wir entschieden uns hierbei für Knysna, da es als mittlere der drei Orte strategisch am günstigsten liegt. Nach unseren Erfahrungen in den beiden Orten, würden wir uns heute für Wilderness entscheiden, denn die Vibes hier haben uns einfach mehr zugesagt.



Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in Wilderness

Wir übernachteten 3 Tage in Knysna und hatten einen Tag davon für einen Tagesausflug nach Wilderness fest eingeplant. Unternehmen wollten wir eine Kanufahrt auf dem Touws River mit anschließender Wanderung auf dem Kingfisher Trail zu einem Wasserfall. Wie in der Einleitung bereits erwähnt, blieb es nicht bei dem einen Besuch. Im Folgenden erfahrt ihr, was wir in Wilderness so getrieben haben.


Kanufahren auf dem Touws Rivier (Route 1)

Die Kanufahrt in Richtung Wasserfall auf dem Touws River war das absolute Kontrastprogramm zu unseren bisherigen Naturerlebnissen an der südafrikanischen Südküste. Diese waren meist wild, imposant, mächtig und gerne auch windig. Der Touws River hingegen war Idylle pur. Teils absolute Stille, kein Wind, keine Wellen, man hörte die Vögel zwitschern und die Insekten vor sich hin summen. Die Kanustrecke auf dieser Tour ist in etwa ca. 3 km lang, wofür wir um die 45 Minuten in eine Richtung gebraucht haben. Ähnlich wie am Storms River im Tsitsikamma Park weist das Wasser durch seinen hohen Eisengehalt eine kupfernde Farbe auf. Es ist aber sehr sauber und ich gönnte mir auch ein kleines erfrischendes Bad darin.

Mieten könnt ihr die Kanus beim Anbieter Eden Adventures. Es gibt insgesamt drei verschiedene Routen, wobei sich die Route Nr. 2 besonders gut für Vogelbeobachtungen eignen soll. Gepaddelt wird übrigens auf eigene Faust, ohne Guide. Alternativ könnt euch bei Eden Adventures auch einer Kloofing- u. Abseiling-Tour aka Canyoneering anschließen.

Preis für 5 Stunden Kanumiete: 400 Rand (ca. 23€)
Weitere Kosten: Naturschutz-Fee für den National Park (Permit). Pro Person ca. 120 Rand (7€)



Kingfisher Trail

Bei der Kanutour kommt ihr irgendwann an die Stelle, an der ihr die Kanus parken müsst und wo die 2,5 km lange Wanderung auf dem Kingfisher-Trail beginnt. Der Trail verläuft die meiste Zeit entlang des Flusses durch den Nationalpark-Dschungel auf einem hölzernen Boardwalk, der mit einigen Aufwärts- und Abwärtstreppen gespickt ist. Auch diesen Abschnitt haben wir sehr genossen. Für den Weg haben wir so um die 30 bis 40 Minuten gebraucht.

Für Leute, die dem Kanufahren eher skeptischen gegenüberstehen, besteht die Möglichkeit direkt von Wilderness aus los zu wandern. Der Trail startet auf der östlichen Seite des Touws Rivers und heißt dort „Half Collared Kingfisher Trail„. Am Ende dieses Trails müsst ihr euch auf einem Floss per Seil auf die anderes Seite des Flusses ziehen. Das macht sicher Laune. Auf der Westseite wartet dann der Kingfisher Trail auf euch. Die gesamte Wanderstrecke beträgt in etwa 7 km.

Ich würd euch aber auf jeden Fall die Variante mit der Kanutour empfehlen. Das Erlebnis ist einfach abwechslungsreicher und die Fahrt auch überhaupt nicht anstrengend. Und gewandert wird auf der Garden Route eh genug 🙂



Wilderness Waterfall

Die Wilderness-Wasserfälle (weil genau genommen sind es zwei) befinden sich in einer felsigen Landschaft auf zwei Ebenen. Es sind jetzt keine superimposante Riesenwasserfälle, aber sie befinden sich einfach in einer besonderen Szenerie, die wir auch voll ausgekostet haben. Wir verputzten auf einer Felsschräge unser Picknick, arbeiteten an unserer Bräune und badeten die Füße im kühlen Nass.
Wir verbummelten hier gut ’ne Dreiviertelstunde und ließen die Natur auf uns wirken. Dabei sahen wir nicht wenige Besucher, die kurz nach ihrer Ankunft ein paar Bilder knipsten und sofort wieder umgekehrt sind. Die haben teilweise die Existenz des schöneren Wasserfalls auf der oberen Ebene nicht mal mitbekommen.

Zeitaufwand für die gesamte Tour: 5 Stunden.

Der Wanderung und Kanufahrt zum Wasserfall im Wilderness Nationalpark sind auf jedenfalls ein lohnenswerter Ausflug, der einem eine weitere Facette der Garden Route offenbart.

Unbedingt machen!



Fancy Food im Cocomo Restaurant

Nach einer solchen Tour hat man sich gutes Food regelrecht verdient und das findet mit in Wilderness auf jeden Fall. Wir landeten im Cocomo Restaurant, das hip, jung und modern daherkam. Der Flavour der uns im leicht versnobten Knysna etwas fehlte. Hier wurde loungige Hausmusik gespielt und fancy Food angeboten. Für mich gab es Pork Belly slow roasted mit Kartoffelbrei und Gemüsegedüns mit einem süsslichen körnigen Senf. Leider hat des Restaurant im Zuge des Lockdowns dichtmachen müssen. Aber das Andenken an dieses kulinarische Köstlichkeitsmoment soll in diesem Beitrag auf ewig bestand haben.



Old (Seven) Passes Road

Mit der Hinfahrt über die N2 macht man keineswegs etwas verkehrt. Bei unserem zweiten Besuch hörten wir auf unseren Reiseführer*, der uns eine Fahrt durch das Hinterland auf dem Old Seven Passes Road empfahl. Die Strecke führt vorbei an (Tannen-)Wäldern, an Berghängen und durch offene Gebieten, die zur Landwirtschaft genutzt werden. Mit den Outeniqua-Mountains im Hintergrund fühlten wir uns fast wie in Bayern. Diese historische Straße (sie war früher der Hauptverkehrweg zwischen Knysna und George) ist an einigen Stellen noch nicht asphaltiert, doch unser Kleinwagen hatte nie auch nur ansatzweise Probleme bekommen. Gebraucht haben wir aus Knysna für die landschaftliche wirklich abwechslungsreiche Strecke ca. 70 Minuten.



Frühstücksspots und Cafés

Was Wilderness auch gut kann sind Frühstücksspots und Cafés. Wir landeten gleich in zwei Läden:

Das Café Commonage: Netter kleiner Laden mit hervorragendem Barista-Kaffee und chilligen Outdoor-Loungebereich. Allerdings kein Frühstück, sondern mehr eine kleine Auswahl an Kaffee-Beilagen wie Croissants oder Cookies. Daher zogen wir nach unserem köstlichen Käffchen weiter in Laden Nr. 2:

The Green Shed: Auch eine Coffee-Roastery, aber mit warmen Snacks und Salaten im Gepäck. So gönnten die Maus und ich uns je ein vorzügliches Bacon & Cheese-Toasties und einen sogenannten Wazoogle aka Protein Smoothies aka im Grunde war es ein Milchshake. Unsere Leckereien genossen wir in deren superschönen Garten unter Palmen bei herrlichem Wetter. Der Laden selbst ist irgendwie stylisch mit allerlei Deko-Klimbim, Retro-Möbeln und anderen rumstehenden Trödel.



Der Strand von Wilderness

Vom Wilderness Strand haben wir im Vorfeld viel Gutes gehört! Da unsere Reise ins Landesinnere geht, wollten wir uns nochmal kurz die Zeit nehmen ein letztes Mal (für zwei Tage :-)) frische Meeresluft in uns aufzusaugen. Insgesamt ist der Strand, welcher der Wilderness Section zugeordnet wird 18 Km lang. Wir haben uns den westlichsten Abschnitt angeschaut und fanden es herrlich dort. Weitläufig, menschenleer und einfach nur schön. Für badeten unsere Füße in der Brandung und bestaunten eine Riesenqualle, die ans Land gespült wurde. Herrlich für endlose Spaziergänge.

Tipp: Eine tolle View auf den unendlichen Strand von Wilderness habt ihr vom Dolphin Point.



Map of Africa

Bei der „Map of Africa“ (oder auch „Kaart van Afrika“) handelt es sich um einen Viewpoint, der etwas außerhalb von Wilderness liegt. Von diesem blickt ihr in ein hügeliges Flusstal des Kaaimans Rivers, dessen kurvenreicher Flusslauf die Umrisse des afrikanischen Kontinents zeichnet. Ein wirklich lohnenswerter Viewpoint, dessen Schönheit bei uns leider dadurch getrübt wurde, dass jemand der Meinung war, einen Haufen vor der Parkbank des Aussichtspunkts hinterlassen zu müssen :-). Aber das Auge riecht zum Glück nicht mit!

Um zur „Map of Africa“ zu gelangen, müsst ihr einfach nur der Beschilderung von Wilderness aus folgen. Wir besuchten den Viewpoint als letzte Amtshandlung in Wilderness auf unserer Weiterreise nach Oudtshoorn. Übrigens kommt man von dort aus wieder auf den idyllischen Old Seven Passes Road, der uns bis nach George führte.



Weitere Aktivitäten

  • Paragliding (Anbieter: Dolphin-Paragliding, selber Hügel wie „Map of Africa“)
  • Viewpoint Dolphin Point + Eisenbahnbrücke des Quteniqua Choo-Tjoe Train
  • Kloofing und Abseiling (Eden Adventures)
  • Mountain-Biking


Reiseführer-Empfehlung

Wir waren in Südafrika mit dem Iwanowski Reiseführer in der Kapstadt-/Garden-Route Edition unterwegs mit dem wir sehr zufrieden waren. Ich verlinke euch hier die 14. Edition, die im November 2023 erschien, damit ihr auf dem neusten Stand seid. Insofern ihr euch so wie wir in Südafrika „nur“ auf Kapstadt und die Garden Route beschränkt, ist der Reiseführer genau richtig.
–> Zum Reiseführer Garden Route und Kapstadt*
Für Reisende, die auch andere Gegenden bereisen, gibt es es natürlich auch Südafrika als Ganzes
–> Zum Reiseführer Südafrika*



Fazit zu Wilderness

Wie ihr dem Artikel entnehmen könnt, hat uns Wilderness supergut gefallen. Es ist klein, schnucklig, etwas hip und chillig. Vielmehr ein Ort für individualtoluristen, Aktivurlauber, Naturfreak, Camper und junge Leute, als es z.b. Knysna ist. Wir haben uns jedenfalls in Wilderness verliebt und können euch, wenn ihr ähnlich tickt wie wir, diesen Ort absolut empfehlen! Aber auch Durchreisende sollten hier halt machen, zumindest um sich am traumhaften Strand den Wind um die Ohren pusten zu lassen oder sich eine Pause in einer der köstlichen Kaffee-Röstereien zu genehmigen!

Ach ja: Die Kanutour + Wanderung zum Wasserfall war eines unserer Top-Highlights auf unserem Roadtrip. Das hätte ich im Vorfeld nicht so erwartet!



Wilderness Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten auf der Map


Ich hoffe, dass euch hat der Artikel gefallen und unsere Eindrücke auch dazu animieren, Wilderness einen Besuch abzustatten. Abonniert gerne meinen Newsletter* und hinterlasst mir Feedback in der Kommentarspalte.

Alle Fotos in diesem Beitrag wurden übrigens mit einer Canon Powershot G7x* geknipst und obligatorisch mit Lightroom bearbeitet.

Beste Grüße
Bene

Weitere Links zu unserer Südafrikareise



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2 thoughts on “Garden Route (Tag 9 + 10): Wilderness, unser heimlicher Lieblingsort in Südafrika

  1. Hallo Bene,

    davon mal abgesehen, dass auch ich Wilderness toll finde und viel Spass hatte beim Besuch des Caveman, würde mich interessieren warum die Fotos deiner Kamera unbedingt bearbeitet werden müssen? Das habe ich nämlich noch nie gehört und wäre für mich ein Grund diese Kamera nicht zu kaufen. Ich habe nämlich kein Lightroom.
    BG, Peter

    1. Hi Peter,
      es freut mich, dass du dich in meine Kommentarspalte verirrt hast 🙂 Den Caveman kann ich gar nicht, hab mich da grad mal schlau gemacht. Gibt es den noch? Die Beiträge, die ich ad hoc gefunden hab, sind schon einige Jahre alt.
      Zu deiner Frage: Als Bilder muss ich natürlich nicht zwingend bearbeiten (außer runterrechnen und eventuell den Bildausschnitt anpassen) und bei vielen meiner älteren Blogbeiträge habe ich die Bilder nicht weiter bearbeitet. Ich hab inzwischen ein paar Filter in Lightroom, die ich gerne benutze, weil sie die Bilder mmn noch ansprechender aussehen lassen. Es ist also keine Frage der Bildqualität sondern eine Frage der Ästhetik. Ich benutze Lightroom übrigens auch nur als Free-Version als Smartphone-App.
      Viele Grüße
      Bene

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