Garden Route (Tag 8): Wanderung im Robberg Nature Reserve

Titelbild Wanderung im Robberg Nature Reserve - purpurrote Kandelaber-Blumen

Zuletzt aktualisiert am 17. Juli 2022

Die Wanderung im Robberg Nature Reserve ist eines der absoluten Highlights an der Garden Route Südafrikas. Sie führt auf drei unterschiedlich langen Rundwanderwegen durch ein Küstenschutzgebiet, das auf einer schmalen Landzunge südlich von Plettenberg Bay liegt. Wir besuchten das Robberg Nature Reserve von der 40 km entfernten Stadt Knysna aus und wir waren sehr begeistert. Zu sehen gab es dort neben beeindruckender und imposanter Naturszenerien auch einige Robbenkolonien. In diesem Beitrag erhaltet ihr nützliche Infos und Tipps, damit bei eurer Wanderung im Robberg Nature Reserve nichts schief gehen kann!


Allgemeine Infos


Anfahrt

Das Naturreservat liegt direkts südlich vom riesigen Robberg 5 Beach in Plettenberg. Wenn ihr von Osten kommend anreist, müsst ihr die N2 in Plettenberg verlassen und dann Richtung Süden fahren.
Aus Westen anreisend verlasst ihr die N2 kurz hinter Hackersville. Von dort sind es dann noch 16 km auf dem Robberg Road bis zum Eingang.

Wir hatten unsere Basis in der Stadt Knysna und haben von dort ca. 45 Minuten für die An- und Abreise mit dem Auto gebraucht.



Eintritt & Öffnungszeit

Der Eintritt beträgt pro Person derzeit 50 ZAR, das entspricht in etwa 3€.

Das Geld entrichtet ihr beim Reinfahren am Kassenhäuschen. Dort bekommt ihr auch eine Übersichtskarte ausgehändigt, die ihr im Laufe des Beitrags noch zu Gesicht bekommen werdet.
Übrigens offenbart die Fahrt zum Eingang schon eine fantastische View auf den Strand von Plettenberg.

Die Öffnungszeiten sind:
08:00 – 18:00 Uhr. (1. Mai bis 30. September)
07:00 – 20:00 Uhr (1. Oktober bis 30. April)

Unser schnuckeliger Seat



Parken, erster Viewpoint und keine Essmöglichkeiten

Zum Parkplatz ist es dann nicht mehr weit. Dieser ist aber nicht sonderlich groß. Daher parken die meisten Autos in Reih und Glied am Straßenrand. Je später ihr dort ankommt, um so weiter hinten habt ihr zu parken. Wir waren an einem Samstag um kurz vor 11 da, was aber noch völlig klar ging.
Ansonsten findet sich in der Nähe des Parkplatzes noch das einzige WC. Fress- und Snackbuden gibt es dort keine. Somit mein erster Tipp: Genug Verpflegung, vor allem zu Trinken mitnehmen!

Bevor die Wanderung los geht, solltet ihr euch den ersten Viewpoint auf der rechten Seite geben. Ein Träumchen!



Die drei Wanderrouten und Übersichtskarte

Für Wanderungen im Robberg Nature Reserve stehen drei unterschiedlich lange Rundwanderwege zur Auswahl.

1. The Gap: 2,1 km (1/2 Stunde)
2. Witsands: 5,5 km (2 Stunden)
3. The Point: 9,2 km  (4 Stunden)

Wir entschieden uns für das Komplettpaket „The Point“, bei dem das ganze Gebiet im Uhrzeigersinn umrundet wird. Unsere Vermieterin in Knysna (wir hatten dort eine fantastische Unterkunft!) sowie ein guter Freund von uns aus der Heimat haben uns nahegelegt, unbedingt die große Runde zu drehen! Sie sollte damit recht haben, denn wie ich uns kenne, hätten wir uns „nur“ für die goldene Mitte entschieden, womit uns einiges entgangen wäre.

Für die Unentschlossenen: man muss sich hier im Vorfeld nicht auf eine Route festlegen, sondern kann an den jeweiligen Abzweigungen neu evaluieren, ob man weiter gehen oder verkürzen möchte.

Die Übersichtskarte, die ihr am Eingang ausgehändigt bekommt, könnt ihr auch auf Capenature.co.zar downloaden



The Gap

Der Weg zum ersten Gabelung war ziemlich easy zu wandern. Mit dem ellenlangen Robberg 5 Beach und dem Meer hat man eine Kulisse, an der man sich nicht sattsehen kann. Wir hatten strahlenden Sonnenschein und das Meer leuchtete regelrecht. Ein Teil der Strecke verläuft hier sogar auf ausgebauten Holzstegen, den Luxus gibt es später nicht mehr.
Angekommen am „The Gap“ beeindruckten riesige Felsen. Zwischen zwei hohen Felsgruppierung führt die die Gap-Wanderung in südliche Richtung runter auf die andere Seite der Landzunge zum Strand. Für uns ging es aber weiter gerade aus in Richtung Witsand.



Witsand

Als erstes ging es entlang des großen Felsen einige Meter bergauf. Begrenzt ist der Weg hier mit einem Metalgeländer. Oben angekommen gab es wieder Views vom Feinsten. Es geht weiter durch flaches Gestrüp und kleinen „Miniwäldern“. Dort sahen übrigens wir eine holzfarbig-getarnte Heuschrecken-Art (siehe Foto).

Von einigen Stellen kann man tief runter zum Wasser gucken und auch die ersten Robben sind zu sehen. Sobald es sandiger und dünenartiger wird, ist ‚Witsand‘ in greifbarer Nähe.
Witsand selber ist eine superbreiter tiefsandiger Weg, der sich quer von Nord nach Süd durch die Halbinsel zieht. Hier muss man sich dann entscheiden, ob man dem Sand Richtung Süden folgt oder die große Runde macht! Ich sag euch jetzt schon, macht die große Runde, wenn ihr einigermaßen fit seid! Es ist noch mal ein ganz andere Welt!



Robbenkolonien

Man muss nach den Robben gar nicht aktiv Ausschau halten, man riecht und hört sie schon von Weitem. Und es sind sauviele. Wir kamen an zwei Kolonien vorbei, einmal kurz vor und einmal kurz nach Witsand. War schon faszinierend sie in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Allerdings schaut man nur von ganz oben runter. Wer sie ganz aus der Nähe betrachten möchte, der kann einen anderthalbstündigen Bootsausflug von Plettenberg aus mit dem Anbieter Offshore Adventures* machen.



The Point

Der Weg zum ‚The Point‘ zog sich anfangs etwas. Als erstes kommt felsiges Gelände und einige spektakuläre Felsplattformen, die sich für Fotos bestens eigenen. Dann folgt ein längerer Weg entlang eines Steilhangs voller Fynbos-Gewächsen. Hat man diesen passiert, kraxelt man die Felsen runter zum ‚The Point‘, womit man das Ende der Halbinsel erreicht hätte. Bei uns wurde dort plötzlich sauwindig und meine Cappy hat beinahe drann glauben müssen.
Von da an verläuft die Strecke am Felsufer der Südseite direkt am Meer entlang. Die starke Brandung und die Größe der Halbinsel lassen die Natur hier sehr mächtig erscheinen.



Felsenküste: The Rocky Shore

Es geht jetzt einige hundert Meter an der Felsenküste entlang, die ein wunderbare braun-rötliches Farbspektakel abgibt, bevor der Pfad dann etwas höher entlang des Berges verläuft. Ihr kommt zum einen an der „Fountain Shack“ Holzhütten vorbei, in denen bis zu 8 Leute übernachten können. Buchen könnt ihr sie über capenature.co.za. Das muss schon Hammer sein dort zu schlafen. Zum anderen werden die Wege von purpurot-leuchtenden „Kandelaarblommen“ (siehe Titelbild) gesäumt, die hier zwischen Februar und April blühen.



Dünen und Strand (‚The Eilands‘)

Nun erreicht ihr die Stelle, an der die Witsands-Route sich wieder „einklinkt“. Hier habt zu eurer rechten Seite eine riesige Sanddüne und zu eurer linken das herausragendes Landstück „The Eilands“ mit zwei Stränden auf beiden Seiten. Dazwischen befindet sich eine Mövenschutzzone.
Zum Baden ist das Meer allerdings viel zu kalt (Anfang März) und auch die Strömung soll hier nicht ganz ohne sein. Aber Füße reinhalten kann man hier schon mal machen.



Der letzte Streckenabschnitt

Der letzte Abschnitt verläuft weiterhin recht weit unten am Meer entlang. Neues gibt es jetzt nicht mehr zu sehen, aber muss ja auch nicht. Ganz am Ende erwartet euch noch ein steile Felsstreppe, die ihr meistern müsst. Diese müssen auch von Wanderern, die nur „The Gap“ gemacht haben, gemeistert werden. Dies könnte für nicht so fitte Personen etwas schwierig werden, aber zur Not kann man auch einfach die „The Gap-Route“ zurück spazieren. Nach der besagten Felstreppe gehts es dann noch ein paar hundert Meter auf einer Hochebene zu den Parkplätzen. Somit wäre die Wanderung im Robberg Nature Reserve erfolgreich abgeschlossen.



Fazit Wanderung im Robberg Nature Reserve

Wir hatten mittelhohe Erwartungen und waren aber richtig begeistert. All die Fotos, die wir vorab während der Urlaubsrecherche betrachtet haben, konnten nicht das Feeling wiedergeben, das man hat, wenn man sich selber in dieser Szenerie befindet. Es ist alles viel beindruckender, farbenfroher und imposanter.

Für die große The Point-Wanderung haben wir insgesamt 4 Stunden und 45 Minuten gebraucht. Wir haben aber zwischendurch gepicknickt, Fotos geschossen oder verweilten an Stellen, die uns besonders gut gefallen haben. Wir sind in dieser Hinsicht Genießer.

Die Wanderung im Robberg Nature Reserve bietet sich auch als Zwischenstopp auf einer Durchreise an – dann aber eventuell nicht die große Wanderung. Da ihre hinter dem Kassenhäuschen parkt und außer den Tagesbesuchern niemand in der Nähe der Autos kommt, kann man hier meiner Meinung nach auch das Gepäck bedenkenlos im Auto lassen.

Egal welche Route ihr am Ende wählt, das Robberg Nature Reserve ist ein Eckpfeiler der Garden Route, den ihr unbedingt einplanen müsst!




Robberg Nature Reserve Karte




Die wichtigsten Tipps

1. Ausreichend Trinken und Snacks mitbringen. Es gibt dort keinen Restaurants, Imbissbuden o. ä.
2. Zu festem Schuhwerk wird angeraten. Ich hatte aber „nur“ normale Laufschuhe, die Maus hatte Vans, aber es ging trotzdem!
3. Auf das Wetter achten! Bei Regen ist es dort echt nicht so geil. Ihr seid am Arsch der Welt, könnte euch nirgends drunterstellen. Wege werden schwerer zu meistern sein und auf den Steinen wird es rutschig.
4. Auch mit kleinen Kindern soll die kleine und die mittlere Runde gut machbar (Laut Stimmen in der Südafrika-Facebook-Gruppe).


Wie immer hoffe ich, dass euch der Beitrag gefallen hat. Abonniert gerne meinen Blog, wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt.


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