Garden Route (Tag 5-7): 2 Tage Natures Valley, ‚The Crags‘ & Bloukrans Bridge (Bungee Jump)

Bendja an der Groot River Lagune mit Blick auf die Tsitsikamma Mountains in The Crags beim Nature's Valley

Zuletzt aktualisiert am 16. Oktober 2023

2 Tage Nature’s Valley: In diesem Artikel geht es um unseren zweitรคtigen Aufenthalt in der Gegend namens „The Crag“, wo wir unseren 3. รœbernachtungsstopp auf unserer Reise einlegten. Wir wohnten in einem supernicen Baumhaus-Hotel inmitten eines Dschungels, wanderten auf teilweise gesperrten Pfaden des Salt River Hiking Trail im wundervollen Nature’s Valley, wurden Opfer einer StraรŸenblockade freilaufender Paviane und besuchten den verregneten Ort Keurboomstrand, um komischerweise bei einem Italiener zu essen. AuรŸerdem erfahrt ihr, wieso die imposante Bloukrans-Bridge zu meinem Schandfleck der Reise wurde. Das alles und noch viel mehr im folgenden Tripreport.


Tag 5: Ankunft im Dschungel-Baumhaus

Es ist Tag Nr. 5 unseres Roadtrips in Sรผdafrika und wir haben grad den beeindruckenden Tsitsikamma-Nationalpark besucht. Wir verlieรŸen die N2 und steuerten unsere nรคchste Unterkunft an, das Trogon House and Forrest Spa, das in der Nรคhe beliebter Attraktionen wie das Monkeyland und das Birds of Eden* liegt. Je nรคher wir kamen, desto mehr Schilder, die irgendwelche Attraktionen, Restaurants oder Lodges bewarben. Langeweile wird hier wohl nicht aufkommen.


Trogon House and Forrest Spa

Die letzten 500 Meter ging es auf einem abenteuerlichen Waldweg zu unserer Dschungel-Oase. Sie bestand aus mehreren Baumhausbauten, die รผber kleine Holzwege verbunden sind. Nach einem kurzen BegrรผรŸungscognac konnten wir unsere schicken Zimmer beziehen. Das Abgefahrene war, dass zwei Seiten komplett verglast waren. Fรผr die Affen des Dschungels wรคre es ein leichtes zu spannern.
Das „Deluxe Doppelzimmer mit Terrasse“ kostete uns insgesamt 4488 Rand (260โ‚ฌ fรผr zwei Nรคchte). Es war damit die zweitteuerste Unterkunft auf unserer Sรผdafrikareise, aber sie war jeden Rand wert. Gebucht haben wir sie รผber Booking.com*.



Pooltime

Nach 5 Tagen hatten wir endlich mal Zeit, gechillt am Pool rumzulรผmmeln. AuรŸerdem mussten wir die letzten zwei Sonnenstunden bewusst genieรŸen, da die Wetter-App fรผr die nรคchsten beiden Tage schlechtes Wetter vorhersagte. Wir bestellten uns einen Snack-Teller, machten es uns auf Liegen bequem und lauschten den Vรถgeln des Dschungels, die uns sรผdafrikanische Melodien zwitscherten. Natรผrlich gingen wir auch eine Runde plantschen, aber das Wasser war uns fast ein Tick zu eisig.



Dinner-Time im Hotel-Restaurant

Unser Abendessen genehmigten wir uns im Hotel-Restaurant mit schรถnem Ambiente. Wir hatten die Wahl zwischen verschiedenen 3 Gรคnge-Menรผs – auch mit vegetarischer Option. Man muss es allerdings am Nachmittag anmelden, was bei der kleinen Zahl der Gรคste auch Sinn macht. Das Personal hier war super hรถflich, top ausgebildet und das Essen hat vorzรผglich.



Tag 6: Wanderung im Nature’s Valley und Beach-Restaurant in Keurboomstrand

Morgens begrรผรŸte uns die Hotelkatze die sich durch die Balkontรผr in unser Zimmer schlich. Sie war zwar sรผรŸ, aber das sah meine Katzenallergie anders. Frรผhstรผck gab es nach Art der britischen Kolonialherren, das wir auf der Terrasse mit Blick รผber den Dschungel zu uns nahmen. Die Temperaturen waren bei knapp unter 20 Grad und der Himmel war bewรถlkt.
Da fรผr Nachmittag Regen angesagt war, haben wir die Option „Wanderung im Robberg Nature Reserve“ gecancelt. Wรคre ja richtig Absturz, an der Spitze einer 5km langen steinigen Landzunge unterwegs zu sein, wenn es anfรคngt zu schรผtten. Die ganzen Parks u. Freizeitangebote in der Nรคhe reizten uns weniger. Daher entschieden wir uns dem Nature’s Valley einen Besuch abzustatten. Zwei Traveller-Dudes in Jeffreys Bay legten uns diesen Ort ans Herz und auรŸerdem es er auch nur 15 km entfernt.



Monkeys on da Road

Um halb 10 machten wir uns auf den Weg. Schon nach wenigen Metern versperrte uns eine Horde Paviane (Baboons) den Weg. Sie chillten einfach auf der StraรŸe und machten ihr Ding. Sie aรŸen irgendwelche Beeren, entlausten sich gegenseitig oder lagen faul am Boden herum. Wir rollten ganz langsam vor und sie lieรŸen uns gnรคdigerweise passieren, obwohl einer auch etwas am protestieren war.


Nature’s Valley

Lagune am Grootriver

Die StraรŸe fรผhrte uns direkt an der Lagune am Grootriver, wo wir unseren Wagen parkten. Die Landschaft hier war einfach amazing. Vor uns die Auslรคufer der grรผnen Tsitsikamma Mountains, die die idyllische Lagune einrahmten, rechts ein superbreiter Sandstrand und dahinter der rauhe indische Ozean. Echt Hammer und kaum Leute hier. Wir spazierten barfuรŸ durch den Sand, machten Fotos und verweilten hier einfach etliche Minuten, weil es so schรถn war.



Nature’s Valley (Feriendorf)

Spontan entschieden wir uns den 4km kurzen Salt River Hiking Trail zu wandern. Dafรผr fuhren mit dem Auto einmal durch das kleine Feriendorf des Nature’s Valley, weil der Trail dahinter beginnt. Das Dorf ist eine kleine idylische Ansammlung von Holzhรผtten, Ferienhรคuser und B&Bs. Wer Ruhe und Natur sucht ist hier genau richtig.

Im hintersten Teil des Ortes fanden wir einen kleinen Lebensmittelladen/ Kiosk, wo wir uns mit Snacks eindeckten und uns bezรผglich der Route informierten. Die Verkรคuferin teilte uns mit, dass jetzt Low-Tight ist (also Ebbe) und wir den Trail somit komplett wandern kรถnnen. In unserem Falle war es egal, aber bei Flut wรคre diese Info รผberaus nรผtzlich gewesen. Informiert euch also am besten vor Ort รผber den Gezeitenstand.



Salt River Trail

Der Salt River Hiking Trail ist ein nur knapp 4km Rundwanderweg, der am hinteren Strandabschnitt beginnt. Nach einigen Metern entscheidet man sich dann zwischen โ€žweiter geradeaus gehenโ€œ oder โ€žrechts in den Trail abbiegenโ€œ. Wir nahmen Option 2 und liefen somit gegen den Uhzeigersinn. รœbrigens findet ihr den Trail auf Alltrails.com.

„Der Salt River Hiking Trail kann nur bei Ebbe komplett gewandert werden!“

Bendjas Traveltipps



Nature’s Valley Lookout

Durch Bรผsche und Gestrรผpp ging es auf einem ausgetretenem Pfad erstmal eine Weile bergauf. Nach 500 Metern war ein kleiner „Viewpoint“ erreicht, der Nature’s Valley Lookout. Von dort hat meinen ein hammermรครŸige View auf das gesamte Nature’s Valley! Hierfรผr muss man die Augen etwas aufhalten, denn man รผbersieht ihn leicht. Falls man nicht den ganzen Trail gehen mรถchte, lohnt sich der Aufstieg (ca. 500 Meter weit, 70 Hรถhenmeter) fรผr die View allemal.



Mermaids Cove

Weiter ging es รผber รผber den hรถchsten Punkt (ca.100 Meter รผber null) bis es dann auf einer Strecke von 1 km langsam wieder bergab ging. Unten erwartete uns die hรผbsche Bucht des Salt Rivers aka der Mermaids Cove. Auch in diesem Abschnitt erhascht man noch einige nette Views auf die unberรผhrte Landschaft. Mit dem Betreten des Strandes, war dann auch die Hรคlfte der Strecke geschafft. Nach dem kurzen Strandabschnitt betraten wir wieder einen Trail der entlang des Bergs zum Meer fรผhrt.

Nun wurde es etwas tricky, denn nun es gab keinen richtigen Wanderweg mehr. Wir mussten uns รผber Felsen den Weg entlang des roughen Ozeans bahnen. Auch etwas Kletterei und Hรผpferei gehรถrte dazu also fรผr richtig unsportliche Leute wรคre hier Schluss wรผrd ich sagen. Das ist รผbrigens die besagte Stelle, die bei Flut nicht gemeistert werden kann.



Der gesperrte Abschnitt!

Am Ende erwartete uns ein kleiner schmaler, nicht ganz ungefรคhrlicher 15 Meter hoher Weg entlang einer Klippe, von der es relativ steil nach unten ging. Hier soll schon mal jemand tรถdlich verunglรผckt sein. Wahrscheinlich wurden auch deswegen eine Absperrungen aus Metallpollern und Seilen angebracht. Ausgerechnet an der obersten Stelle sind aber zwei von ihnen herausgebrochen und baumelten am Seil! Ayayay, auf so etwas waren wir nicht vorbereitet.

Hier war wirklich Vorsicht und Konzentration geboten! Als wir die Stelle passierten, stieรŸen wir auf ein Warnschild, das die Leute aus der entgegenkommenden Richtung warnt. Naja zu spรคt, wir sind nicht runtergestรผrzt und konnten den letzten Kilometer ohne besondere Vorkommnisse auf sicheren Pfaden bis zum Strand spazieren. Gebraucht haben wir fรผr den sonst sehr nicen Trail ca. 2 gemรผtliche Stunden!



Keurboomstrand und Enrico

Eine Stunde spรคter (inzwischen war es 14 Uhr) waren wir im 25 km entfernten im Ferienort Keurboomstrand kurz vor Plettenberg. Ziel war das italienische Restaurant Enrico, dass direkt am Meer liegt und uns von den Betreibern unserer Unterkunft empfohlen wurde. Italienisch zu essen bricht zwar mit meiner Prรคmisse im Urlaub nur regionale Kรผche zu essen, aber in Sรผdafrika war es bisher schwierig, richtig einheimische Kรผche zu finden. Wenn war es eher die britisch angehauchte Kรผche.

Aber ich sag mal so: am Meer kรถstlichen Fisch -eine Dorado und Riesengarnelen- mit Beilagen zu bestellen ist ja auch kein Fehler. Das Highlight des Restaurants scheint aber die Vorspeise „Bomba“ zu sein, eine Art aufgeblรคhte Foccatia, die wir an sรคmtlichen Nachbartischen erspรคht haben. Gutes Essen in einer tollen Lage.



Mall in Plettenberg

Inzwischen hat es sich richtig eingeregnet. Wir fuhren nach Plettenberg rein, um Datenvolumen fรผr unsere Phones zu besorgen und noch etwas einzukaufen. In der Plettenberg Mall bekamen wir beides. Wir deckten wir uns mit allerlei Kรถstlichkeiten ein, die uns durch den restlichen verchillten Tag brachten, den wir danach entspannt in unserer Unterkunft verchillten. Das Regenwetter im Dschungelhaus hatte schon was. Die beste Unterkunft fรผr Regentage!



Tag 7: Bloukrans-Bridge und weiter nach Knysna

Heute ging der Roadtrip weiter. Unser nรคchstes Ziel war das 55km entfernte Knysna, also keine besonders weite Strecke. Wir packten unsere Sachen, frรผhstรผckten und checkten gegen 10:30 Uhr aus. Wetter war immer noch grau und mit vereinzelten Regenschauern.



Bungee-Jumping an der Bloukrans Bridge

Statt Knysna direkt anzusteuern fuhren wir 20 km in die entgegengesetzte Richtung zur Bloukrans-Bridge, von der man aus 216 Metern den zweithรถchsten Brรผcken-Bungee-Jump der Welt machen kann. รœbrigens fรคhrt jeder Garden Routen Roadtripper รผber die Bloukrans Bridge (so wie wir am Tag 5) da sie Teil der N2 ist. Zum Bungee-Springen muss man kurz vor der Brรผcke (รถstliche Seite) rechts runterfahren. Es erwartet einen eine kleine Ansammlung aus Souvenirshops, kleine Ausstellungsrรคume, ein Panorama-Restaurant und das Khoisan Cultural Village, wo Einheimische ihr Kunsthandwerk verkauften.



Mein Bungee-Jump-Dilemma

Eins vorweg: Ich bin schonmal Bungee gesprungen und zwar von einem schรคbigen 50 Meter-Kran in Llorett de Mar im Alter von 20 Jahren. Ich nahm es erst auf die leichte Schulter, aber war es dann richtig hart und der Sprung schrecklich.

Das Thema Bungee-Jump war fรผr mich auch fรผr immer erledigt.!

Als ich dann wรคhrend der Sรผdafrika-Reise-Recherche auf die Bloukrans-Bridge stieรŸ, hat sich so langsam die Idee eingeschlichen, mich vielleicht doch noch einmal zu รผberwinden. Es ist halt nicht irgendein austauschbarer Kran, sondern die 216 fucking Meter hohe Bloukrans-Bridge in Sรผdafrika mit einer hammermรครŸigen die Kulisse!

Ich lieรŸ sogar im Vorfeld sogar mein Herz von meiner Hausรคrztin untersuchen, weil das die Bedingung der Maus war. Ein bisschen hoffte, dass ich nicht springen dรผrfte, weil ich dann fein raus wรคre (so doof, ich weiss). Naja, je nรคher die Reise kam, desto aufgeregter wurde ich. Als wir in Sรผdafrika angekommen sind, habe ich dann einfach gesagt „drauf geschissen, du springst nicht! GenieรŸ lieber den Urlaub!“ Hat bis zu diesem Moment auch gut geklappt.


Aussichtsplattform

Wir spazierten zur Aussichtsplattform und schauten uns das Spektakel an der fotogenen Brรผcke an. Ich hatte Hochachtung fรผr jeden der sprang. Der Sprung kostet รผbrigens 1400 Rand (ca. 80 Euro). Wenn ihr zu den fest einschlossen, wagemutigen Personen seid, kรถnnt ihr euch das Ticket hier vorbestellen.*

In meinem tiefsten Inneren hoffte ich, dass jetzt irgendwas in mir passiert, dass dieser alles entscheidende Impuls kommt, der mich zum Springen bringen will. Aber er kam einfach nicht. Das Wetter war auรŸerdem auch soo kacke, dass wir es nicht so lange am Viewpoint aushielten.
Mit mir hadernd gingen wir zurรผck zum Auto. Dabei liefen wir einem Mitte 60-Jรคhrigen Mann รผber den Weg, der grad mit Sprunggarnitur in Richtung Brรผcke ging: „I’m a Grandpa, i jump for my Enkels.“ Was ein Held! Das war dann noch mal ein Tritt in meine eh schon zu kleinen Balls. Wie auch immer, wir stiegen in den Wagen und fuhren geknickt (ich jedenfalls) nach Knysna.


Epilog: It ain’t over

Es war alles auch nicht sooo wild. Ich hab mich abends zwar immer noch etwas geรคrgert, aber im Grunde war ich cool damit. Dies รคnderte sich aber am Tag 10 unserer Reise schlagartig, als ich ohne Vorwarnung folgende WhatsApp-Nachricht bekam: „Ich bin gesprungen„.

Die Nachricht kam von einem langjรคhrigen Homie, der zeitgleich mit seiner Frau in Sรผdafrika unterwegs war. Wir haben es sogar geschafft uns zwei Tage spรคter in Knysna zu treffen! Ich zeigte ihm die Bilder von der Brรผcke und erzรคhlte von meiner Schmach. Er selber wusste nichts von diesem Jump und fand’s auch zuuu crazy. Klang jedenfalls nicht so als wรผrde er den Sprung in Erwรคgung ziehen. Tja und dann schrieb er mir zwei Tage spรคter diese Nachricht, als wir schรถn entspannt am Pool in Oudtshoorn irgendwo im Landesinneren Sรผdafrikas chillten….der Sack! Ich habe danach lรคnger รผberlegt, die Zelte abzubrechen und wieder zurรผckzufahren oder die Reise anderweitig umzuplanen. Das haben wir natรผrlich nicht gemacht.?

? Also Leute, damit ihr euch im Nachhinein nicht so in den Arsch beiรŸt wie ich, springt einfach und zwar am besten so stylisch wie mein Mann Muray aka der Mann aus der Cliff-Werbung im folgenden Video.

King DJ-Murays Jump, 3 Tage spรคter


Ich hoffe, dass euch mein Beitrag „2 Tage Nature’s Valley“ gefallen hat. Mein nรคchster Beitrag handelt von unserer Zeit in Knysna, Plettenberg und Wilderness.

Der nรคchste Beitrag: (Tag 7-10): 3 Tage in Knysna, die Stadt an der Lagune

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Auf meinem Instagramprofil findet ihr รผbrigens unsere Sรผdafrika-Reise in den Instastory-Highlights.

Euer Bendja




2 Tage „The Crags“ auf der Map



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