Zuletzt aktualisiert am 3. Februar 2025
London in 4 Tagen: Linksverkehr, die Royal Fam, rote Doppeldeckerbusse und Telefonzellen, Monty Python, Scotland Yard, Cockney-Slang, UK-Rap und Fish & Chips sind so Dinge, die ich spontan mit London assoziierte. Ich war sogar schon einmal in London, mit 15, für ca. 1 Stunde. Es war ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Bristol mit meiner damaligen Boxmannschaft. Das zählt aber nicht.
Umso gehypter war ich, als in unserem Freundeskreis spontan die Idee aufkam, an einem Himmelfahrts-/Brückentagswochenende gemeinsam nach London zu traveln. Endlich mal!
Ich hatte richtig Bock London zu exploren. Als wir das passende Airbnb für sechs Personen mit drei Schlafzimmern gefunden hatten, machten wir die Sache dingfest.
Wie unser Citytrip verlaufen ist, wie es mir dort letztendlich gefallen und was wir in den vier Tagen alles gesehen und unternommen haben. Viel Spaß! (Wie immer findet ihr alle erwähnten Spots auf einer Karte am Ende des Beitrags).
Der Anreisetag
Anreise
Das einzige Verkehrsmittel was für einen viertägigen Citytrip nach London in Frage kam, war das Flugzeug. Mit dem Auto hätte es zu lange gedauert, wobei ich aber doch überrascht war, dass Google Maps von Hannover nur 8h 54min veranschlagt und es eigentlich auch nur 828 km sind. Dennoch sind es zwei Reisetage. Daher buchten wir für viel zu wenig Geld einen Flug mit der Billig-Airline schlechthin: Ryan Air!
Geflogen sind wir von Bremen, weshalb unser Trip mit der Autofahrt von Hannover nach Bremen begann. Während der anderthalbstündigen Fahrt pumpten wir UK-Rap, um uns schon mal in den richtigen Mood zu bringen. Los ging der Flug um 21:45 Uhr.
Der Flug mit Ryan Air war – Realtalk – der unkomfortabelste Flug meiner ganzen Travellaufbahn. Es war eng, warm und um uns herum nuuur saufende Engländer. Ok, es waren nur zwei oder drei, aber das genügte für ein authentisches Flugerlebnis auf die Insel. Außerdem gingen die 1 ½ Stunden ratzfatz vorbei. Bei 115 Euro für zwei Personen gibt es keinen Grund zu meckern (nur meine Meinung). Wir landeten planmäßig um 22:10.
From Stansted to Shoreditch
Mit Ryan Air landet man natürlich nicht in Heathrow, sondern in einem Ort namens Stansted. Von dort war unser endgültiges Ziel noch ca. 37,7 Meilen bzw. 60 km entfernt. Dank des Stansted Express*, der alle paar Minuten direkt vom Flughafen Stansted abfährt, erreichten wir London 50 Minuten später.
Die letzten 1,7 km bis zu unserer Wohnung im angehipsterten Shoreditch, das zum Londoner East End gehört, waren dann nur noch 1 Klacks. Gut gelaunt rollten wir unsere Koffer durch die Londoner Nacht, vorbei an modernen roten Doppeldeckerbussen, modernen Bürohäusern und Pubs. Es war ein erstaunlich milder Abend. In kleinen Lebensmittelläden aka Mini-Markets besorgten wir uns ein paar Snacks und Getränke für unser vorübergehendes zu Hause.
Unser Airbnb
Unser Airbnb-Apartment stimmte uns alle happy. Es war sauber, stylisch mit nem coolen Wohnzimmer und zwei Badezimmern auf zwei Etagen verteilt. Leider verlor ich das Ching-Chang-Chung-Game um das Schlafzimmer in der oberen Etage, aber unser Zimmer war auch super.
Gekostet hat uns das Apartment 1612,60€ für 4 Nächte, also 109€ die Nacht pro Pärchenpartei. Leider ist die Wohnung seit Sommer 2023 nicht mehr auf Airbnb zu finden. Aber es gibt ja genügend ansprechende Unterkünfte in Shoreditch.*
How to travel mit 6 Leuten?
Wie bringt man eigentlich 6 Leute / 3 Pärchen unter 1 Hut? Für alle war klar: jeder soll machen wie er Lust hat. Natürlich gerne zusammen, aber wenn es sich aufgrund unterschiedlicher Vorlieben nicht ergibt, dann ist auch gut. Benski und Dani sind die Quasi-Locals – Benski ist btw Engländer – deren Fokus auf Shopping und geil Essen gehen lag.
Die Maus und ich hatten zwar auch Shopping auf der Agenda, aber wir wollten London auch touristisch exploren. Ich war auch der einzige mit einem Reiseführer im Gepäck* und ich sag mal so, der jüngere Benski hätte sich geschämt so mit mir durch die Straßen zu ziehen, da es seiner Local-Credibilität abträglich gewesen wäre. ?
Denix hing ein bisschen zwischen zwei Stühlen, weil ihr damaliger Freund seine eigenen Pläne verfolgte.
Reiseführer London*
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London Tag 1: Shoreditch, Spitalfields und St. Paul’s Cathedral
Ich weiß, es ist eigentlich schon der zweite Reisetag, aber die offizielle Zeitrechnung beginnt ab dem Tag des Explorens. Daher Tag 1.
In Shoreditch chillen
Den ersten halben Tag widmeten wir der Erkundung unseres Stadtteils Shoreditch. Es begann mit einem epischen Frühstück bei einem leckeren Inder namens Dishoom Shoreditch, der traditionelle Englische Küche mit Indischer Küche kombiniert. Brindish sozusagen. Kulinarisch ein mehr als gelungener Start!
Danach schlenderten wir in Richtung Brick Lane, der Mainstreet in Shoreditch. Wir stöberten in diversen Vintage- und Klamottenläden herum, erfreuten uns an den Graffitis und der Streetart und hatten einfach nur gefallen an dem Vibe in dieser Gegend.
Es folgte ein Abstecher in die Allen Garden/Spitalfields City Farms, wo Leute kleine Gärten haben, ähnlich wie am Flughafen Tempelhof in Berlin. Es gab dort so eine Art Main-Place mit Graffiti-Wall, wo Leute auf provisorischen Sitzgelegenheiten abhingen oder auf Kongas herum trommelten und dazu dancten.
Es ging zurück zur Brick Lane und auf dieser weiter in Richtung Süden, wo wir nach kurzer Zeit am Truman Brewery Market vorbeikamen. Dort standen diverse Foodtrucks mit einem sehr ansprechenden Angebot an Speisen, aber ohne Hunger bringt einem das nichts. Ein Dilemma, das ich in London noch öfter haben sollte. Coffee To Go geht aber immer. Mit diesem in der Hand erreichten spazierten wir zu den Spitalfields Market, eine Art Markthalle aus dem 19.Jh, wo es neben Food auch Handwerkskunst, Klamotten und anderen Kram zu kaufen gab.
Bis dato sind bereits 4 1/2 Stunden verstrichen.
St. Paul’s Cathedral
Szenenwechsel: Vom Bishopsgate an der Liverpool Straße fuhren wir mit einem Doppeldeckerbus zur St. Paul’s Cathedral. Wir befolgen einem Influencer-Pro-Tip, der besagte, dass es nice ist die Kathedrale von der Dachterrasse des One New Change Einkaufszentrum zu betrachten. Hoch ging es dort mit einem Außenfahrstuhl, die in der Tat eine gute Optik auf St. Paul ihm seine Kirche bot. Auf der Dachterrasse war das restliche London aber interessanter als die St. Pauls Cathedral. Erstmals sah ich die Fülle die vielen moderneren Hochhäuser inkl. das The Shard. Eine Entwicklung, die total an mir vorbeigegangen ist.
Natürlich wollten wir die gute St. Pauls auch von vorne sehen. Wir spazierten herum, hingen eine Weile auf den Treppen davor ab und beobachteten das Treiben.
Mit dem Bus gings zurück nach Shoreditch, wo wir auf dem Weg nach Hause noch ein paar Läden der Shoreditch High Street abcheckten – u.a. Carhartt und den Sneakerladen „Sneakernstuff“.
Abends: Pub, Shoryu Ramen und der Besuch einer Tanzveranstaltung
Abends war dann Essen gehen angesagt. Die Wahl-Locals und Restaurantfachleute Benski und Dani kennen hier natürlich die leckeren Foodspots. Sie genießen unser vollstes Vertrauen. Wenn sie sagen, dort ist’s lecker, dann ist es das auch. Der Spot des ersten Abends war das „Shoryu Ramen Shoreditch„. Freitagabends wollten aber nicht nur wir dorthin, weswegen wir zuerst keinen Platz bekamen. Der Dude an der Tür sicherte uns aber einen Tisch für in 30 Minuten zu.
Wir vertrieben uns die Zeit in dem stilechten Pub „The Old Blue Last“ gegenüber. Es gab Bier aus einer lokalen Brewery und etwas zu laute Schrammelmucke. Daher waren wir froh, als wir endlich rüberkonnten und uns über die köstlichen Ramen-Gerichte hermachen konnten.
Übrigens hat sich ein witziger Zufall ergeben. Benski fand raus, dass mein alter Studiokollege und Skaterkumpel Martin Buttrich, der inzwischen nach LA übergesiedelte, an diesem Abend mit seinem Projekt „Better Lost Than Stupid“ in London aufgetreten ist. Eine Whats-App-Nachricht und ein kurzes Telefonat später standen wir auf der Gästeliste. Das Ganze fand im „The Steel Yard“ statt, einer Location am Nordufer der Themse. Der Abend war auf jeden Fall nice und das Wiedersehen sehr erfreulich. Fotos in amtlicher Qualität existieren leider keine.
Morgendämmerung an der Themse
Es folgte ein epischer Moment: Benski und ich spazierten kurz vor der Morgendämmerung die Themse entlang in Richtung Tower Bridge. Kaum Menschen, kein Straßenlärm, hier und da paar zwitschernde Vögel und die friedlichste Stimmung + das magischste Licht ever. Hätte nicht gedacht, dass ein Weltmetropole so leise sein kann.
Nachdem wir die Tower Bridge überquerten, riefen wir ein Uber-Taxi, dass uns nach Hause brachte.
London Day 1 Check ✔︎
London Tag 2: Shoppen im West End & legendäre Places
Shopping in Soho & Carnaby Street
Aufgrund unserer nächtlichen Aktivitäten startete Tag zwei etwas später. Plan war es, den Geldbeutel zu schröpfen und das geht im Londoner West End super, genauer gesagt im Stadtteil Soho. Von der Liverpool Street ging es per Metro zur Station Oxford Circus, wo oben bereits das vierstöckige Nike Town auf mich wartete, um mir ein paar neue Airmax 90* bereitzustellen.
An der viel befahrenen Oxford Street ist eher Shopping in großen Kaufhäusern und Flagships Stores angesagt. Sympathischer und beschaulicher war es in der Fußgängerzone der Carnaby Street und ihren Seitenstraßen, wo es kleinere Stores gibt und es sich entspannter besser flanieren lässt. Meine Ausbeute waren ein Tanktop im New Era Store, ein T-Shirt aus dem Champion Store und eine neue Jeans aus dem Levis Store.
Supreme & Palace
Es folgten zwei fest eingelplante Ziele: Supreme und Palace. Im Supreme Store gab’s ne Cap und bei Palace einen Hoodie. Am Ende haben Benski und ich die Ladies in Sachen Einkäufen weit übertrumpft. Wir waren die true Shopping-Queens. Weiter südlich landeten wir in einigen High Fashion Kaufhäusern und staunten nicht schlecht über die rich Kids, die sich den neuesten Drip von Balenciaga und co von ihrem hart erarbeiteten Taschengeld holten.
Abgerundet wurde unser Shopping Trip durch einen Foodstop bei Five Guys, was für mich ebenfalls eine neue Experience war, weil ich bis dato noch in keinem gespeist hatte.
Die königliche Regent Street
Die Regent Street ist ebenfalls Teil des Shopping Districts und war in der Tat nett anzusehen. Sie ist eine der berühmtesten und repräsentativsten Straßen Londons. Die typische viktorianische Architektur versprüht historischen und königlichen Charme, der durch die durchfahrenden roten Doppeldeckerbusse und oldschoolige Londontaxis nochmals unterstrichen wurde. Hinter den eleganten Fassaden befinden sich u.a. Stores von Apple, Lacoste, Lagerfeld und diverse Luxusläden. Die meistens Immobilien hier gehören übrigens der Krone.
Welcome to the Picadilly Circus
Südlich vom Shopping District befindet sich der Picadilly Circus, den wir mehr oder weniger zufällig erreichten. Der Picadilly Circus ist weniger ein Platz, sondern mehr eine runde Verkehrskreuzung an der es extrem busy zugeht. Es ist ein bisschen wie am Times Square in kleiner: leuchtende Werbetafeln, die Präsenz von Theatern und Kinos, Leute strömen die Treppen der Metro Stationen herauf und Touribusse drehen hier ihre Kreise. Wir gönnten unseren Beinen auf den Stufen des viktorianischen Shaftesbury Memorial Brunnens eine kleine Auszeit und guckten einfach was hier so los.
Trafalgar Square
In unmittelbarer Nähe Picadilly Circus liegt der Trafalgar Square, ein ähnlich namhafter Platz. Im Vergleich zum Picadilly Circus ist er eher altehrwürdiger Natur. Geschmückt wird er von der Siegessäule aka Nelsonsäule, zwei Prunkbrunnen, Löwenstatuen und dem Gebäude der Nationalgalerie. Autos fahren hier keine durch. Auch hier ließ es sich ganz gut verweilen. Chillen, Kippen smoken (die anderen nicht ich), viele Fotos machen (ich, nicht die anderen), Leute gucken und das Wetter genießen. Gutes Wetter ist ja keine Selbstverständlichkeit in England.
Dann war es an der Zeit, die Einkäufe nach Haus zu bringen. Es ging mit der Metro von der Embankment Tube Station zur Liverpool Street. Wir legten aber noch einen kleinen Umweg ein, um noch mal durch Shoreditch ihm seine Brick Lane zu spazieren.
Foodporn im Smokestak
Abends ging es in einen Essensladen in Shoreditch, der mich stark an das Fette Sau in Brooklyn erinnert: das Grill-Restaurant Smokestak. Es kommt im Vintage Industrial Stil daher und bietet Meat-Porn at it‘s best. Da dies bekanntlich nicht jedermanns/-fraus Sache ist, waren wir nur die Hälfte unserer Truppe.
Wir aßen aber für die anderen mit und gönnten uns zarte Briskets, saftige Porkbelley Ribs und andere köstliche, rauchige Schweinereien. Das Fleisch war perfekt und zerlief im Munde. Aber auch Gemüsebeilagen wie „verkohltes Grün“ (Charred Greens) mit Granatapfel und gerösteten Erdnüssen, Brokkoli-Gedöns und Ofenpotatoes bereichern Tisch. Der vielleicht epischste Foodspot in London.
London Day 2 Check ✔︎
London Tag 3: Camden Town, Notting Hill, London Eye und Themse
London per Bike
An Tag 3 war der Plan uns etwas aus dem Stadtkern herauszubewegen. Camden Market und Notting Hill standen on the List und wir hatten Bock uns mit dem Radel fortzubewegen. Nachdem wir Benski überreden konnten, sich auch auf ein Fahrrad zu schwingen, starteten wir zu viert durch. Unterwegs waren wir mit den Rädern von Santander Cycles. In der ganzen Stadt verteilt findet man deren Fahrrad-Stationen, an denen man sich frei bedienen darf, nachdem man sich mit der App einen Account erstellt hat. Das Prinzip kennt man aus Städten wie Antwerpen, New York oder Mexico City.
Camden Town
Das erste Ziel war der ca. 4 Meilen entfernte Stadtteil Camden Town, genauer gesagt der Camden Town Market. Camden Town ist ein Ort mit vielen Pubs, Barsund Musikclubs und ist besonders bei Anti-Establishment Menschen sehr beliebt: Punks, Alternatives, Technos, generell jüngere Leute und Touris wie wir (bzw. Locals wie Benski und Dani).
Nach einem kurzen Erfrischungsgetränk in einem Pub, schlenderten wir uns durch die Camden High Street. Links und rechts erfreuten wir uns an den ganzen coolen Läden, die mit teilweise skurriler Außendeko. Menschen waren hier viele unterwegs. Kein Wunder, das Wetter war bombe und es war Wochenende. Es fühlte sich aber keinesfalls wie ein typischer Touri-Spot an.
Camden Lock Market
Am Ende der Mainstreet erreichten wir den Camden Lock Market, der direkt am Kanal liegt. Dort erwartete uns ein verwinkeltes Eldorado für Food Lover, mit zahlreichen Essenständen und einem breit gefächerten Angebot an Speisen. Aber auch Kleidung, Schmuck und anderes Zeug gab es zu kaufen.
Man hatte hier wirklich die Qual der Wahl was das Essen angeht. Als ich aber einen klassischen Fisch & Chips Stand fand, schlug ich zu. Fish & Chips war für den Trip fest eingeplant! Und Leute, das war absolute köstlich. Knusprige Panade, geile Pommes, Erbsenpürree was anscheinend auch fester Bestandteil des Gerichts ist und geile Tartare-Sauce. Ein wahrlich legendärer Moment.
Unexpected Highlight: Abbey Road
Wir schnappten uns neue Fahrräder und radelten zu unserem Ziel Nummer zwei, dem Stadtteil Notting Hill. 4,3 Meilen bzw. 7km betrug die Wegstrecke. Was wir nicht wussten: Google Maps lotste uns an der Abbey Road vorbei, wo sich nicht nur das legendäre Abbey Road Studios befand, wo die Beatles ihre Hits recordeten, sondern auch der Zebrastreifen an dem berühmten Cover des Abbey Road-Albums* entstand.
Nichtsahnend bogen wir in die besagte Road und fuhren unwissend über den legendären Zebrastreifen. Wir wunderten uns, warum hier so viele meist jüngere Leute aus aller Herren Länder herumlungerten. Wir schauten uns um und fragte uns, was hier in der Nähe wohl sein mag. Eine Uni? Irgendein Veranstaltungsort? Eine Sehenswürdigkeit?
Und dann entdeckte Benski die Studios zu unserer linken. Ziemlich excited über den zufälligen Fund fuhren wir die paar Meter zurück. Wir drückten einer asiatischen Touristin meine Kamera* in die Hand und unsere 4-köpfige Truppe formierten sich zu einem Album-Cover-Walk. Wir brauchten exakt 1 Take und das Highlight des Tages war hiermit in zweifacher Hinsicht im Kasten!
Ach was haben wir uns gefreut!
Für London- und Beatles-Nerds:
Der etwas andere Reiseführer: „The Beatles‘ London“ bringt euch zu 467 Spots in London, die irgendwas mit den Jungs zu tun hatten. Er ist von 2009 und nur noch gebraucht zu horrenden Preisen zu bekommen. Ein rares Sammlerstück.
Notting Hill
Nach weiteren 2 Meilen erreichten wir Notting Hill. Dass man dort ist, erkennt man an der Präsenz der vielen pastellfarbenen Häusern. Für jemanden wie mich, wo gerne knippst, ist dieses Viertel eine wahre Augenweide.
Doch als erstes besuchten wir den Acklam Village Market, wo es wieder ohne Ende feinstes Food gab. Als halber Filipino freute ich mich am meisten über einen philippinischen Stand, wo klassische Nationalgerichte als Füllung in Wraps und Baguettes angeboten wurden. Interessanter Twist. Nur schade, dass ich grad erst gegessen habe. Die Besitzerin des Standes war superherzlich und darum musste auch ein Erinnerungsfoto her.
Portobello Road (Notting Hill)
Wie auch schon in Camden Town, ist der Dreh- und Angelpunkt des Viertels eine Main Street. In diesem Fall ist es die Portobello Road. Neben so ganz normalen Cafés, Boutiquen, Restaurants, stechen einige urige Läden und Gebäude ins Auge. Da wären das nicht zu übersehende Eckhaus des Ginstitut, der urige Notting Hill Bookshop (ok, der ist in einer Seitenstraße) und Alice’s Antiquitäten Store, der so aussieht, also wäre er einem Harry-Potter-Movie entsprungen. Die ruhigeren Seitenstraßen hatten auf mich aber die größere Anziehungskraft, weil die Wohnhäuser hübscher und Notting-Hill-typischer waren.
Die blaue Tür (Notting Hill)
Als sich die inzwischen wieder komplette Reisegesellschaft entschloss, irgendwo einzukehren, ich aber immer noch satt war, zog ich alleine weiter durch das Viertel, um ganz ungestört meiner Fotografier-Leidenschaft nachzugehen. Der richtige Shot war noch nicht im Kasten, dachte ich. Außerdem habe ich diese ominöse „Blaue Tür“ noch nicht gefunden – jene Tür, die durch den Filmklassiker „Notting Hill“ mit Hugh Grant und Julia Roberts berühmt geworden ist. Obwohl ich den Film nicht gesehen habe, wollte ich diese Tür unbedingt sehen – für den Fall, dass ich ihn doch noch sehen tue (Anmerkung der Redaktion: Ich habe ihn noch immer nicht geguckt).
In echt war sie natürlich weniger beeindruckend, weshalb ich sie vorher auch übersehen habe. Dafür konnte ich mich aber ruhigen Gewissens wieder meiner Reisegruppe anschließen.
Der königliche Kensington Garden
Eine Sache, die zu einem London Erstlingstrip gehört, ist der Besuch eines königlichen Gartens/Parks. Von Notting Hill waren wir nur einen Katzensprung von einem solchen entfernt: Der Kensington Garden.
Es ist ein klassischer Park, der neben Teichen, viel Grünfläche, Spazierwegen auch noch den Kensington Palast zu bieten hatte. Diesem haben wir aber gar nicht so viel Beachtung schenkten, wie ihm gebührt. Stattdessen lümmelten wir auf Wiesen herum. Muss ja auch mal sein. Nicht immer nur Sightseeing.
Übrigens geht der Kensington Garden in östlicher Richtung in den Hyde Park über, der durch die legendäre Speaker’s Corner der wohl berühmteste Park London ist. Die Speaker`s Corner mal zu sehen, wäre natürlich geil gewesen, denn als Kind fand ich es schon faszinierend, dass in London ein Platz existiert, wo jeder der will, eine Rede halten kann. Aber man muss sich ja noch was aufheben, für die nächsten Besuche.
London Eye
Da nun unser letzter Abend anbrach, war es noch längst nicht die Zeit nach Hause zugehen. Eine essentielle Aktivität stand noch auf der Liste: London von oben. Zur Auswahl standen die Aussichtsplattform des The Shard Wolkenkratzers* und das London-Eye-Riesenrad*. Uns war mehr nach Riesenradfahren zumute. Von der Haltestelle Queensway ging es, mit einmal umsteigen, zur Haltestelle Waterloo, die sich nur zwei Straßen hinter dem famosen Riesenrad befindet.
Nachdem wir wütend die horrende Summe von 30 Pfund pro Person am Kassenhäuschen hinpfefferten (Spaß, es waren nur 29 Pfund), konnten wir ohne Wartezeit in eine dieser futuristisch anmutenden Riesenradgondeln hüpfen. Die Scheiben hätten bisschen sauberer sein können und es gab keine Sitzplätze. Das macht die Fahrt zwar etwas unkomfortabler, aber dafür konnte man frei durch die Gondel laufen und sich in alle Richtung eine gute View erhaschen. Und diese waren natürlich überragend, zumal man sich fast gegenüber vom Big Ben und dem Westminster Palace aka Houses of Parlaments befindet. Alles in allem war das London Eye schon ein nettes Erlebnis.
Abends an der Themse
Dem restlichen Abend verbrachten wir in an der Themse! Das beleuchtete London hat einfach eine Wahnsinnskulisse. Wir liehen uns erneut Fahrräder und cruisten in Richtung Tower Bridge. Die besten Views auf die berühmte Brücke hat man von der London Bridge und von der Südseite, vom sogenannten Queenswalk, der Uferpromende kurz davor.
Was sich dort allerdings schwierig gestaltete, war es Sonntagabend um 22 Uhr noch was zu Essen bekommen. Alle Restaurants am dortigen Porters Filed Park machten um die Zeit dicht. Und so fuhren wir hungrig durch die Straßenzüge südlich der Tower Bridge. Dabei sind wir sogar herumstreunenden Fuchs gestoßen. Ganz normal! Nach längerer Suche fanden wir zum Glück noch ein Indisches Restaurant, wo wir die einzigen Gäste waren. Das Essen war ok. Danach ging es per Uber nach Hause.
London Day 3 Check ✔︎
London Tag 4: Themsen-Rundfahrt und Westminster
Checkout und Klärung der Gepäckfrage
Sodele, das war es auch schon fast mit unserem Citytrip in London. Wir frühstückten die letzten Lebensmittel weg und räumten unser Apartment so gegen 10 Uhr. Da unser Rückflug von Stansted aber erst um 18:55 Uhr ging, hatten wir noch ein paar Stunden Zeit für London. Und hatten wir jetzt ein Hotel gehabt, hätten wir das Gepäck so lange an der Rezeption abgeben können.
Aber natürlich sind wir klug und wissen, dass es in Großstädten sogenannte Luggage Storages gibt. Das sind random Shops und Läden, die gegen eine Gebühr Gepäck aufbewahren. Wir haben diese Möglichkeit das erste Mal in New York benutzt. Zu finden sind diese z.B. auf https://usebounce.com/de.
Wir entschieden für uns einen Trödel-/Souvenir- und Ramschladen in der Nähe der Metro-Haltestelle Liverpool Street, von der wir später zum Flughafen fahren mussten. So konnten wir noch ein paar Stunden ohne lästiges Reisegepäck auf Sightseeing-Tour gegen.
Touri-Themsenrundfahrt
Was war der Plan? Wir hielten es für eine gute Idee mit einem City Cruise Ship auf der Themse entlang zu shippern. Zum einen damit wir auch mal auf der Themse unterwegs gewesen sind, zum anderen, weil er für uns als öffentlichen Verkehrsmittel fungiert. Denn ich wollte gerne noch mal nach Westminster um die Standard-Sehenswürdigkeiten zu beäugen.
Wir spazierten wir am hochmittelalterlichen Tower of London vorbei, den wir nun auch mal aus nächster Nähe betrachten konnten. Reingegangen sind war aber nicht.
Die Bootstour selber war ganz ok. Entlang der Themse gab es hier und da noch einige Bauwerke vorgestellt, die wir inmitten der Fülle an Sehenswürdigkeiten bisher gar nicht beachteten. Da wären der Oxo Tower, das nachgebaute Piratenschiff von Francis Drake (The Golden Hint) oder die schmale Millennium Bridge. Auf den Keks gingen uns aber die durchgehenden Ansagen des Guides, u.a. weil das Mikro zu übersteuert war.
Westminster Palace und die größte VeRArsChe NamenS Big BEn !!!1! ??
Bevor wir am Westminster Pier hielten fuhr das Boot noch eine Extrarunde, damit wir von außen den Westminster Palace betrachten können. Das war nett vom Fahrer!
Richtig angekommen in Westminster konnte der Big Ben leider nur enttäuschen. Warum? Er war wegen Renovierungsarbeiten eingepackt, aber das wussten wir natürlich schon. Ihr, die ihr den Beitrag jetzt lest, weil ihr vermutlich bald nach London fahrt, könnt getrost aufatmen! Ende 2022 wurden die Renovierungsarbeiten beendet.
Instagramable Telefonzellen-Pics
Ein Must-Do eines jeden Londontouris ist ein Foto in oder an einer dieser kultigen, traditionellen roten Telefonkabinen(nur meine Meinung). Am Parlament Square stehen einige Prachtexemplare, von denen wir uns eine ergattern konnte. Es folgte eine Fotosession, in der massig Fotocontent produziert wurde, von dem ich mir tonnenweise Likes versprach (es gab 3 Likes).
Westminster Abbey und Donald Trump
Weiter ging es zur Westminster Abbey, die Kirche in der Hochzeitszeremonien der Königsfamilie oder auch Events wie die Beerdigung der Queen stattgefunden haben. Die Kirche wurde aber nur von außen betrachtet. Reinschauen wäre an diesem Tag auch nicht möglich gewesen, da ein gewisser Donald Trump an diesem Tag in London war und die Westminster Abbey ausschließlich ihm zur Verfügung stand. Auch einige Straßenzüge drumherum waren gesperrt. Aber dadurch konnten wir am Ende ganz coole Streetfotos mit der Westminster Abbey im Hintergrund machen.
Und das, liebe Leute, war im Grunde die letzte nennenswerte Aktion unseres Citytrips in London. Es ging wieder zurück per Touri-Boot*. Wir holten unsere Koffer und rollten damit zur Livepool Str., von wo wir dann mit dem Stansted-Express zum Flughafen fuhren.
Danke London, und danke an die Travel-Crew für die vielen coolen Momente in dieser Stadt. Gespeichert für immer!
Fazit zu „London in 4 Tagen“
London ist eine sehr coole und sehenswerte Stadt, die wir mit Sicherheit nicht das letzte Mal besucht haben. Ich habe mich gefreut, die klassischen Sehenswürdigkeiten wie Tower Bridge & Co endlich mal gesehen zu haben. Aber mit dem East End (Shoreditch, Spitalfields) hat London Gegenden, in denen es sich auch gut gerne länger wohnen oder urlauben lässt. Ein erfrischender Kontrast zum klassischen Touri-London. Dies gilt aber auch für die modernen Skyline, die ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte.
Die Dauer von 4 Tagen in London war prinzipiell ausreichend, wobei wir, auch wenn wir wirklich viel gesehen haben in der Zeit, im Grunde nur an der Oberfläche gekratzt haben. Das Aufzählen von Spots und Aktivitäten, die wir nicht machen konnten, erspare ich euch. Es wäre zuviel.
Ansonsten war unsere Gruppenreise ein voller Erfolg! Es war total unkompliziert und wir gingen uns nicht auf den Sack. Wir denken gerne an die vielen gemeinsamen Momente zurück. ❤️
„London in 4 Tagen“ auf der Map
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Macht’s gut und safe Travels!
Bene und die London Reisegang!
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Gute Tipps für einen City-Tripp nach London. Vielen Dank dafür.
Hi Bene, hört sich nach perfekten 4 Tagen in London an. Ihr habt euch die besten Sachen gesehen, die man nicht verpassen darf. Und wie ich mir immer sage: Nach London ist vor London 🙂
Hi Simone, da ginge natürlich weitaus mehr, aber das stimmt, für 4 Tage haben wir gut was gesehen 🙂
Hallo Bene,
ich liebe London! Was für ein toller Trip. An Camden Market kann ich mich gut erinnern. Tolle Athmosphäre.
Herzliche Grüße
REnate
Hi Renate,
Camden Market ist schon besonders. Der hat sich in meinen Erinnerungen auch mehr festgesetzt, also so manche Hauptsehenswürdigkeit!
Liebe Grüße
Bene