Polnische Ostsee – Kurzurlaub in Kolberg im Herbst (Tripreport Teil 2)

Der Hundestrand plaza dpa psow in Kolberg

Zuletzt aktualisiert am 4. Juni 2023

Kurzurlaub in Kolberg Part 2! Es sind sonnige Oktobertage und wir finden es bisher ganz nett hier. Der Hauptstrand ist herrlich, an Fress- und Flaniermöglichkeiten mangelt es nicht und Lolo, unser Dog, ist ein gern gesehener Gast.
Heute erkunden wir das Salzmoor-Biotop im Eko Park Wschodni, versuchen unser Shopping-Glück in Kolbergs Innenstadt und werden feststellen, dass es hier gar nicht so leicht ist, die polnische Spezialität Pierodgi aufzugabeln. Das und noch vieles mehr im Tripreport Teil 2. Wie immer findet ihr alle genannten Spots auf der Map am Ende des Beitrags.
Wenn ihr den ersten Teil des Reiseberichts von Kolberg noch nicht kennt, aber gerne lesen möchtet, dann klickt hier.


Kurzurlaub in Kolberg Tag 3:
 

But first: we had a tough night

Wir hatten die Nacht des Grauens. Erstens machte uns das zu kleine Bett fertig und zweitens hatte Lolo die Flitzekacke. Wir vermuteten es kommt vom zu vielen Salzwasser schlürfen?! Alle zwei Stunden weckte er uns verzweifelt, damit einer von uns mit ihm schnell rausgeht. Was ist das für 1 Hundehalter-Life? 🙂 (Infos zum Apartment im ersten Beitrag)


Spaziergang am Hauptstrand

Um halb neun machten wir uns auf den Weg zum Strand, vorbei an einer Hotelbaustelle und dem dahinter liegende Kurpark. Wir spazierten an dem hübschen Shuum Boutique Hotel* vorbei, das von außen unseren Geschmack zu 100% trifft und das wir bei der Zimmersuche anscheinend übersehen haben. Eine Recherche im Netz später ergab, dass dort keine Haustiere erlaubt sind. Da wir den „Haustiere erlaubt“-Filter ausgewählt haben, kam uns das Hotel natürlich nicht unter die Augen.


Am Strand war es mal wieder herrlich. Die Sonne schien, die Luft war frisch, der Alltag in weiter Ferne und Lolo freute sich des Lebens. Genau dafür waren ja hier. Mehr Infos über Kolbergs Hauptstrand findest du im Kolberg Tripreport Teil 1.



Breakfast at Grim Café

Zum Frühstücken ging es ins Grim Café, das nicht sonderlich weit weg von unserer Butze lag und einen fancigen Eindruck machte. Zwei Übersetzungsfehler auf der Karte für deutsche Gäste brachten uns etwas zum Schmunzeln. Zum einen werden statt Getränke „Prozente“ angeboten. Wir dachten erst, Alk wäre damit gemeint, aber unter „Prozente“ wurden in erster Linie Kaffee, Espresso und Tee geführt. Der zweite Schmunzler war, das direkt nach dem Frühstück um 12 Uhr schon köstliches hausgemachtes Abendessen angeboten wird.
Die Getränke kamen recht schnell, das Essen dafür 20 Minuten später, obwohl wir die einzigen Gäste waren. Das Essen entsprach leider nicht den Menü-Fotos im Internet, wo es richtig fancy daherkamen. Stattdessen gab es simpelsten Eisbergsalat mit Tomate und Gurke zum Rührei. War ok, aber wir haben mehr erwartet. 


Idylle pur im Eko Park Wschodni

Wir fuhren Richtung Osten, raus aus dem zentralen Stadtgebiet und rein in die Natur. Unser Ziel war der Eko Park Wschodni, ein geschütztes Naturreservat mit Teichen und Salzmooren. Wir haben kurz überlegt, ob wir nicht vielleicht doch einen Shopping-Ausflug in die Stadt Koszalin machen, aber mit dem kleinen Rabauken aka Lolo the Cockapoo ist ein Stadtbummel nicht die beste Idee. Außerdem waren wir ja auch zum Entschleunigen hier. 

Den Parkplatz des riesigen Parkgebiets machten wir über Google-Maps ausfindig. Von dort ging es direkt in den Wald, wobei uns gleich mal ein ekliger Kloakengeruch in die Nase stieg. Vielleicht Abwasser vom Schwimmbad und vom Spa-Reha-Einrichtung gegenüber vom Parkplatz? Whatever, der Wald schon mal sehr schön. Nach einer Links- und einer Rechtskurve ging es dann auf den Allee-artigen Damm durch den Park. Rechts und links Teiche und Tümpel mit Enten, Schwänen und anderweitigen Vogelarten. Sehr idyllisch und irgendwie genau so, wie ich mir so die ländliche Natur in Polen vorgestellt habe.


Recht schnell erreichten wir den Strand, der vom Park durch einen parallel verlaufenen Radweg getrennt wird. Vom Zentum Kolbergs soll man hier wunderbare Radtouren machen können. Die Idylle wurde kurz gestört durch den Crash zweier Fahrradfahrerinnen gestört. Wir hörten ein lautes „Kuurrrwaa“ und dann krachte es. Die Beteiligten blieben unverletzt.


Strand beim Eko Park

Der Strand war mal wieder ein Träumchen. Es ist ein sehr naturbelassener Strand, der aufgrund der abseitigen Lage natürlich viel leerer ist als der Hauptstrand in Kolberg. Wir spazierten ein paar Meter auf und ab, gönnten uns ein paar Nasen frische Meeresbriese, warfen kleine Steinchen ins Wasser und fanden sogar ein paar kleine Minimuscheln. Der ganz normale Wahnsinn eines Strandspaziergangs im Oktober. Ihr kennt das.



Altstadt die II.

Direkt am Anschluß fuhren wir wieder in die Stadt. Wir dachten irgendwie, dass sich neben der Altstadt noch eine „richtige“ Innenstadt mit Fußgängerzone befindet, aber dem war nicht so. Alt-und Innenstadt sind hier ein- und dasselbe.
Da Montag war, hatten die Läden wenigstens auf. In der Galleria Hosso gab es einige Bekleidungsgeschäfte, wo die Maus auch fündig wurde. Im selben Gebäude gab es noch einen kleinen Nike- und einen etwas größeren Adidas-Store, wo ich meine Kauflust befriedigen konnte. Außerdem nutze ich die Chance ein paar Motive nun bei Sonnenschein knipsen zu können. Darunter der riesige Kolberger Dom, das pinke Braunschweiger Haus in dem sich das Museum für Stadtgeschichte befindet und die wunderschöne Straße Dubios.



Lolo im Klecksmodus

Die bereits erwähnte Flitzekacke von Lolo war noch voll im Gang und wie es das Schicksal so wollte, hat er mitten auf einem hochfrequentierten Gehweg seine braunen Kleckse verteilt. ?
Leider hatten wir die Kotbeutel nicht am Start. Glücklicherweise gab es aber direkt gegenüber einen Rossmann, wo Ann-Katrin die uns rettenden Beutel ergattern konnte. Derweil stand ich auf dem Gehweg und bewachte seine Pups, damit keiner reintritt! Das Einsammeln glich dann dann auch eher einem Aufwischen, aber ok, die Mission war accomplished!
Kurz noch die Schaufenster in meiner Lieblingsstraße bebummelt und den Luntenturm begutachtet, bevor wir dann, wie gestern schon, den Passagierhafen ansteuerten. Kaffee & Kuchen oder Mittagssnack war der Plan.


Die Suche nach Pierodgi am Passagierhafen

Ich wollte unbedingt ins Pierogarnia w Porcie am Passagierhafen, da es dort Pierodgi in sämtlichen Variationen gibt. (Den Tip habe ich im Blog von Travelontoast gefunden). Leider mussten wir feststellen, dass der Laden Montags zu ist. Da ich das polnische Nationalgericht unbedingt probieren wollte, fragte ich mich an der Promenade erfolglos durch diversen Snackbuden und Restaurants. In der „Tawerna Pacyfik“ wurde ich dann endlich fündig!

Neben allerlei Fischgerichten hatten sie auch zwei verschiedene Pierogi-Variationen im Angebot: 1. nach herzhafter russischer Art , 2. mit Lachs und Dill. Herzhaft Russisch war leider aus, also Lachs und Dill. War jetzt nicht meine Wunschvariante, aber für die politische Food-Experience blieb mir nichts anderes übrig. Nach den ersten paar Bissen fand ich es aber sehr lecker.

Als wir rausgingen, kleckste Lolo die Straße vorm Restaurant voll. Wir opferten unser grad frisch gekauftes Mineralwasser und spülten es fein säuberlich weg.



Kaffee und Kuchen im Portowa 28 Cafe

Wir schlenderten gemütlich zum hübschen  Portowa 28 Cafe, was sich Maus rausgesucht hat. Dort genehmigten wir uns Cappucino, Apfelkuchen und Crêpes. Schicker Landen, kann ich euch empfehlen. Wir saßen draußen und weil es so herrlich warm wurde, zogen wir unsere Pulli aus. Traumhaftes Oktoberwetter!



Der Hidden Instagram Spot

Der letzte Spot war der Heinbuchentunnel/ Laubengang, Kolbergs Hidden-Instagram-Foto-Spot Number One. Laut kolbergischen Touristenführer ist das hier jedenfalls der Ort, an dem die Heiratsanträge gemacht werden
Danach ging es nach Hause zum Chillen und für Lolos wohlverdienten Nachmittagsschlaf. (Für die Neuleser: er ist ja erst ein halbes Jahr alt und die Action hier war natürlich tough und aufregend)



Dinner in Ustronie Morskie

Zum Abendessen ging es in die Beach Bar Max in den 10 km entfernten Ort Ustronie Morskie. Auf dem Weg dahin lag über den Feldern ein tiefer, dichter, mystischer Bodennebel. Super abgefahren, ich habe nur leider keine Fotos gemacht.
Die Beach Bar Max ist ein nettes gemütliche Restaurant mit Meerblick, wo auch Hunde willkommen sind. Da das Restaurant sehr beliebt ist, haben wir schon vorher einen Tisch reserviert. Fensterplatz haben wir leider nicht bekommen, aber war ja eh dunkel draussen.

Die Küche ist hier sehr bunt gemischt. Es gibt Pasta, Fleisch- und Fischgerichte, Salate, Suppen, Burger, euch. Generell bin ich bei so einer bunten Auswahl eher skeptisch, aber ich traute den Bewertungen im Netz.

Ich hatte Lachs auf einem Spinatbett mit Gnoccis, die Maus hatte Pasta. Beides war vorzüglich. Außerdem hatten wir eine superfreundliche Kellnerin, die, wie hier so üblich, besser Deutsch sprach als Englisch. Sie freute sich (oder tat so) über meine paar polnische Floskeln, die ich mir hier angeeignet habe. Es war auf jeden Fall ein würdiges Restaurant für den letzten Urlaubsabend und die 10 km Fahrt dorthin haben sich gelohnt. Kann ich euch wärmsten empfehlen!



Kolberg Tag 4: Die letzten Stunden

But first: Wir freuen uns auf unser großes Bett zu Hause

Heimreise ist angesagt: Wir freuen uns jetzt schon auf unser normal großes Bett. Das kleine Bett im Appartment ist leider der Grund, warum ich euch dieses sonst wunderbare Appartement nicht empfehlen kann. Ich bin im Nachhinein über die vielen richtig guten Bewertungen erstaunt. Anscheinend haben da nie große Menschen übernachtet oder wir sind übelst pingelig (was wir aber nicht sind)! Wir, mit 1,72 cm und 1,69 cm fand es jedenfalls tough. 



Hi Coffeedesk 1 again

Nach der Schlüsselübergabe fuhren wir wieder in das fantastische Café Coffeedesk 1. Zum einen weil es dort richtig lecker war, zum anderen weil wir vorgestern dort einen Kaffeefilter gekauft haben und sich zu Hause herausgestellt hat, dass die Verpackung leer war. Der Filter fungierte derweil als Ausstellungsstück.
Auch beim zweiten Mal schmeckte es genau so gut und daher spreche ich auch weiterhin meine uneingeschränkte Empfehlung für den Laden aus. 


Vor unserer Rückreise wollten wir noch einmal ans Meer, deckten uns aber vorher noch beim Hunde-Netto ein. Nein, kein Hundeladen, sondern eine ganz normale Supermarkt-Kette, die genau so heißt, wie die Deutsche. Das Logo ziert einen Hund, daher der Hunde-Netto! Die Kette kennen wir aber schon aus Dänemark.
Die Einhaltung des Mindestabstands war hier aber echt ne Katastrophe und Masken haben sie hier auch alles andere als korrekt getragen. Richtige Querdenker hier. 

Hundestrand Plaza dpa psów

Wir fuhren zum Hundestrand plaza dpa psów der zwischen Grzybowo und Kolberg liegt. Dieser Strand war sogar noch schöner als die anderen beiden. Von der bewaldeten Düne, die den gesamten Strand entlang läuft, hat man eine wunderschönenView! Ich meine mir auch eingebildet zu haben, dass das Meer hier etwas rougher war (für Ostseeverhältnisse) und das gefiel mir sehr gut. Mit diesen Strandbildern endet dieser Tripreport. Do wizenia, Polska!


Fazit Kolberg: 

Es war ein schöner Kurzurlaub in Kolberg und genau das Richtige, um noch mal kurz runterzukommen, bevor die kalte und erstmals urlaubslose Winterzeit (Pandemie bedingt)beginnt. Die Strände waren sehr hübsch und reichlich vorhanden. Sie stellten die deutschen Ostseestrände, die ich bisher kennengelernt habe, in den Schatten. Auch die Altstadt, die Wälder, die Essmöglichkeiten und die Hundefreundlichkeit haben uns gut gefallen.

Nach 1 1/2 Tagen hatten wir aber das Gefühl, schon alles gesehen zu haben. Klar hätte man noch einen Tagesausflug nach Bornholm machen, sich eine Wellness-Anwendung gönnen oder dem Wikinger Park einen Besuch abstatten können. Aber das sind ja alles keine Aktivitäten, weshalb man unbedingt nach Kolberg muss.

In den Sommermonaten stelle ich es mir hier jedoch etwas stressig vor. Man merkt auch schon in der Nebensaison, dass hier einiges auf schrillen (Familien-)Spasstourismus ausgelegt ist. Dafür hat man auch Aktivitäten für Regentage, wie z.B. das 6D Museum, das Wachsfigurenkabinett, das Ozeanarium, ein Militär- und ein Stadtmuseum und eine Art Mäuse-Zirkus.

Die Unterkünfte und die Kosten dafür hier sind vergleichsweise günstig!

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Achja, Kolberg lohnt sich auch vor allem als Zwischenstation bei einem Roadtrip entlang der Ostsee über Leba, Danzig, etc. bis hin zu den Masuren, mit ihrer idyllischen Seenplatte und sehenswerten Oberländischen Kanal. Ein Trip, den ich unbedingt noch mal machen möchte.



Kurzurlaub in Kolberg Tripreport 2 auf der Map


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? Der Großteil der Bilder in diesem Beitrag wurden mit einer Canon Powershot G7x* geknipst.

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